Im Großraum der israelischen Küstenmetropole Tel Aviv ist nach mehr als acht Jahren Bauzeit eine Linie der ersten Stadtbahn gestartet. Der erste Zug sei planmäßig am frühen Morgen in Betrieb gegangen, berichteten mehrere israelische Medien am Freitag. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte am Tag zuvor bei einer offiziellen Feier den Startschuss gegeben.
proteste Vor der Eröffnung kam es in der Stadt zu Protesten Dutzender Menschen. Die Demonstrantinnen und Demonstranten beklagten, dass die Bahn nicht am Schabbat sowie an Feiertagen fahren soll. Tel Avivs Bürgermeister, Ron Huldai, boykottierte aus dem Grund auch die offizielle Zeremonie.
»Als jemand, der den Transport am Schabbat unterstützt und fördert, sage ich schon seit langem: Die Stadtbahn muss auch am Schabbat funktionieren und der Öffentlichkeit dienen«, sagte der Bürgermeister. »So sollte es in einem liberalen und demokratischen Land sein.« In Tel Aviv leben viele säkulare Juden.
An den Arbeiten war auch die Deutsche-Bahn-Tochter DB Engineering & Consulting beteiligt. Die rund 24 Kilometer lange Strecke geht durch fünf Gemeinden und umfasst 34 Stationen - ein Dutzend davon sind unterirdisch. Ursprünglich hätte die Bahn bereits vor rund zwei Jahren in Betrieb gehen sollen, die Fertigstellung verzögerte sich mehrfach.
Neben der sogenannten roten Linie werden noch weitere Linien gebaut, die jedoch erst in den nächsten Jahren in Betrieb gehen sollen. Mit der Bahn soll das hohe Stauaufkommen der Stadt abgeschwächt werden. dpa