Nahost

Tel Aviv Museum of Art: Nackte Haken statt Bilder

Im Tel Aviv Museum of Art Foto: copyright (c) Flash90 2024

Wenn ein Museum seine Bilder abhängt, um sie in einem unterirdischen Sicherheitsraum zu verstauen, ist die Situation ernst. In diesem Fall ist es die vom Iran ausgehende Gefahr, die das Tel Aviv Museum of Art zu diesem drastischen Schritt geführt hat.

Aufgrund des erwarteten Angriffs verstaute die Institution große Werke, etwa von Gustav Klimt und Pablo Picasso. Sie sollen nicht durch iranische Raketen beschädigt oder gar zerstört werden.

Die Folge für Besucher ist unerfreulich: Sie können die geschützten Werke derzeit nicht sehen, wohl aber nackte Haken, an denen die Bilder bisher hingen. Auch Schilder mit Beschreibungen, den Namen der Künstler und dem jeweiligen Jahr der Erstellung der fehlenden Kunstwerke sind weiterhin sichtbar.

Andere Kulisse

Die »Times of Israel«, die neben anderen Medien im jüdischen Staat über den Schritt des Museums berichtete, zitierte dessen Direktorin, Tania Coen-Uzzielli: »In den letzten drei, vier, fünf Tagen, als diese neue Bedrohung durch die Hisbollah und den Iran wieder auf den Tisch kam, haben wir verstanden, dass wir andere Vorsichtsmaßnahmen treffen müssen.«

Daher seien Werke abgehängt worden, die das Tel Aviv Museum of Art »für am meisten gefährdet« hielt. Die Situation sei unklar und die Bedrohung bestehe weiterhin. Deshalb sei der Keller der sicherste Ort. Im »Tresor« liegen die wertvollsten Bilder nun in Metallregalen.

Nathalie Andrijasevic, eine in dem Museum tätige Kuratorin, erklärte, die abgehängten Picasso-Werke hätten im Ausstellungsbereich stets nebeneinander gehangen. Jetzt seien sie weiterhin zusammen, allerdings in einer ganz anderen Kulisse, nämlich im Schutzraum.

Große Angst

Die Hisbollah will sich für die Tötung eines ihrer Kommandeure, Fuad Shukr, in Beirut rächen, der Iran für die des Chefs der Hamas, Ismail Haniyeh, zehn Monate nach den Massakern, die seine Organisation in Süd-Israel verübte.

Seit letzter Woche wird ein Großangriff erwartet. Im selben Moment begannen Mitarbeiter des Museums, die Bilder in den Schutzraum zu bringen. Dies klappte problemlos, denn sie hatten Übung: Bereits am 7. Oktober 2023, als der palästinensische Terror auch zahllose Raketen auf Tel Aviv abschoss, hing das Team die aller wertvollsten Bilder ab.

»Am 7. Oktober wussten wir nicht, was vor sich geht«, so Andrijasevic. »Wir wussten nur, dass im ganzen Land etwas Schreckliches vor sich ging. Es wurden ununterbrochen Raketen abgefeuert. Und wir hatten große Angst, dass die Raketen die Decke der Galerien durchschlagen und unsere Werke beschädigen könnten.«

Nun wurden noch mehr Ausstellungsstücke in Sicherheit gebracht – für alle Fälle. Sollte der erwartete Angriff ausbleiben, werden sie wieder aufgehängt. im

Israel

Abschied von Shlomo Mansour, der ältesten Hamas-Geisel

Shlomo Mansour wurde in dem Kibbuz beigesetzt, den er mitgegründet hatte und aus dem er am 7. Oktober brutal verschleppt worden war. Er galt als älteste Geisel

 02.03.2025

Israel

Israel stoppt Hilfslieferungen in den Gazastreifen

Nach Ablauf der ersten Phase des Freilassungs- und Waffenstillstandsabkommens und dem Stillstand der Verhandlungen für die zweite Phase, eskaliert der Streit zwischen Israel und Hamas

 02.03.2025

Israel

US-Plan soll Wiederaufnahme des Krieges verhindern

Nach dem Auslaufen der ersten Phase des Freilassungs- und Waffenstillstands-Abkommens, stimmt Israel einer Verlängerung der Gespräche mit der Hamas zu. Die lehnt ab

 02.03.2025

Israel

Neues Hamas-Video zeigt psychische Folter der Horn-Brüder in Geiselhaft

Der Psychoterror geht weiter. Iair Horn, der gerade freigelassen wurde, musste seinen Bruder Eitan in Geiselhaft zurücklassen - die Hamas hat ihren Abschied gefilmt

 01.03.2025

Israel

Palästinenser trifft in Israel Angehörige getöteter Geiseln

Ein palästinensischer Aktivist kondolierte eigenen Angaben zufolge Yarden Bibas und den Angehörigen von Oded Lifshitz

 01.03.2025

Israel

US-Regierung genehmigt Rüstungsdeal mit Israel in Milliardenhöhe

Israel soll erneut umfangreiche Waffenlieferungen aus den USA erhalten. Darunter Bomben und technische Ausrüstung

 01.03.2025

Israel

Erste Phase des Abkommens zwischen Israel und Hamas läuft aus

Unklar ist, wie es nach Ablauf der ersten Phase weitergeht. Israel will eine Verlängerung, um die zügige Freilassung von mehr Geiseln zu erreichen

 01.03.2025

Israel

Ex-Geisel Eli Sharabi: »Ich rede über alles«

Eli Sharabi hat ein sehr offenes Interview über seine Geiselhaft in Gaza gegeben - über seinen Überlebenskampf, das Leben danach und den Verlust seiner Frau und Töchter

von Michael Thadigsmann, Sophie Albers Ben Chamo  28.02.2025

Israel

Appelle bei Verabschiedung getöteter Geisel in Tel Aviv

Tsachi Idan war ein Fan des Fußballvereins Hapoel Tel Aviv. Beim Gedenken im Heimspiel-Stadion des Erstligisten findet seine Schwester auch kritische Worte für die Regierung Netanjahu

 28.02.2025