Statt politischer Diskussionen gab es am Dienstag im israelischen Parlament eine Party. Zum 67. Geburtstag der Knesset und dem 50. Jahrestag des legendären Gebäudes im Jerusalemer Stadtteil Givat Ram waren die Israelis zum Tag der Offenen Tür eingeladen.
Tausende kamen und schauten, welche Talente die israelischen Abgeordneten neben ihrem politischen Können sonst noch haben.
Sport In den mehr als einhundert Veranstaltungen zeigten sich einige Politiker sportlich. Wie Zachi Hanegbi vom Likud, der sich seinen weißen Karateanzug überwarf und Kollegen wie Hamad Amar (Vereinte Arabische Liste) auf die Matte zwang.
Mit Chaim Yellin von Jesch Atid kamen die Besucher beim Mitmachen richtig ins Schwitzen. Der Mann von Jesch Atid trat während der Spinning-Einheit kräftig in die Pedale.
Andere Parlamentarier zeigten ihre musikalische Seite. Stav Shaffir von der Zionistische Union wandelte sich am Piano zur rothaarigen Diva, als sie Lieder von Nurit Galron zum besten gab. Auch Kollegin Ayelet Nachmias-Verbin überraschte mit ihrer klangvollen Stimme.
E-Gitarre Manche offenbarten sogar Talente, von denen wohl die Wenigsten etwas geahnt hatten. Dazu gehörte vor allem der ultraorthodoxe Yitzhak Vaknin von der Schas-Partei, der den Gästen auf einer E-Gitarre etwas vorschrammelte.
Einige waren dann doch wieder etwas politisch und kümmerten sich besonders um die zukünftigen Wähler. Wie Yaakov Peri (Jesch Atid) oder Knessetsprecher Yuli Edelstein, die Kindern in ihren Büros Geschichten vorlasen. Edelstein lobte die Veranstaltung, die den zentralen Platz der Knesset im öffentlichen Leben von Israel seit der Gründung des Staates betont.
Das Parlament war bis 1966 in verschiedenen temporären Gebäuden untergebracht. Mit dem legendären Bau des Architekten Ossip Klarwein erhielt es sein endgültiges Zuhause. Edelstein ist stolz darauf: »Dieses Gebäude in Givat Ram hat seit einem halben Jahrhundert seinen Platz bei jedem Ereignis in der Geschichte unseres Landes«.