Coronavirus

Strikte Maßnahmen für Reisen nach Israel

Am Terminal 3 des Ben-Gurion-Flughafens Foto: Flash 90

Laut israelischen Medien wird das Terminal 1 am Flughafen Ben Gurion für internationale Flüge ab dem 14. März bis Ende April für internationale Flüge geschlossen bleiben. An diesem Terminal werden hauptsächlich Low-Cost-Airlines und israelische Inlandsflüge abgefertigt.

Mit Iberia und Alitalia haben unterdessen zwei weitere Fluggesellschaften angekündigt, ihre Flüge nach Israel wegen des Coronavirus auszusetzen. Die Times of Israel berichtet, dass Iberia bis Ende des Monats nicht nach Tel Aviv fliegen würde, Alitalia habe sein Angebot eingeschränkt, werde aber ab 11. bis 28. März alle Flüge nach Israel einstellen.

Polizei Unterdessen hat die israelische Polizei angekündigt, eine spezielle Task Force einzurichten, die prüfen soll, ob die Quarantäne-Vorschriften eingehalten werden und die mögliche Verstöße gegen die strengen Auflagen verfolgen soll.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Kontrolle Am Freitag verteidigte Außenminister Israel Katz die extremen Maßnahmen Jerusalems in Bezug auf den internationalen Reiseverkehr wegen des Coronavirus. Er erklärte: »Wir stehen kurz vor einem Ausbruch, den wir nicht werden kontrollieren können, und dann wird sich die gesamte Lebensweise in Israel verändern.«

Israel hat die Einreise jetzt auch aus verschiedenen europäischen Nationen gesperrt, darunter aus Deutschland, Italien, Österreich und Spanien. Zuvor waren bereits fernöstliche Länder, darunter China, Thailand und Singapur, von der Regel betroffen. Die Israelis, die aus diesen Ländern zurückkehren, müssen sich 14 Tage lang in Quarantäne begeben. Die Maßnahmen gelten seit Freitagmorgen, acht Uhr israelischer Zeit. Katz rief die Öffentlichkeit auf, sich strikt an die Regeln und Bekanntmachungen der Gesundheitsbehörden zu halten.

»Wir retten Leben und sorgen vor, dass wir keinen größeren Ausbruch und damit die Isolierung Israels erleben.« Außenminister Israel Katz

»Wir sind in Gesprächen mit den Staatschefs dieser Länder und machen unsere israelische Ansicht deutlich. Wir retten damit Leben und sorgen vor, dass wir keinen größeren Ausbruch und damit die Isolierung Israels erleben.« Der Außenminister geht davon aus, dass bei einem größeren Ausbruch im Land andere Staaten ebenfalls die Einreise von Israelis untersagen könnten.

Hotline Tausende von Israelis sind derzeit ihren eigenen vier Wänden in Isolierung, darunter viele Schulkinder. Das Bildungsministerium richtete eine Hotline für Fragen ein und gab Richtlinien zum Lernen zu Hause heraus.

Premierminister Benjamin Netanjahu rief die gesamte Bevölkerung auf, derzeit keine Hände mehr zu schütteln, sondern es wie die Inder zu halten und sich mit »Namaste« zu begrüßen. Das Oberrabbinat wies Gläubige an, die Mesusot an den Hauseingängen nicht zu berühren oder zu küssen. Das sei ohnehin lediglich ein Brauch und keine Mizwa.

Namaste statt Händeschütteln: Premier Benjamin Netanjahu und der Generaldirektor im Gesundheitsministerium, Mosche Bar Siman Tov, machen es vor.Foto: Flash90

Covid-19 ist mittlerweile auch im palästinensischen Westjordanland angekommen. Sieben Bewohner der Stadt Bethlehem sind als infiziert bestätigt. Die Autonomiebehörde verhängte daraufhin den Notstand, ließ Schulen sowie Kirchen und Moscheen vorübergehend schließen. Sie verbannte alle Touristen aus der Stadt. Der Ausbruch kam, nachdem eine Pilgergruppe aus Griechenland Israel und Bethlehem besucht hatte. 23 von ihnen hatten sich mit dem Virus infiziert und wurden nach ihrer Rückkehr in die Heimat positiv getestet.

Notstand Präsident Mahmud Abbas erklärte, dass die Regeln für 14 Tage und der Notstand für 30 Tage gelten sollen. Er wies die Behörden an, »alle nötigen Maßnahmen zu treffen, um die öffentliche Gesundheit zu schützen«.

Bislang nicht auf der Liste der blockierten Länder sind die USA, obwohl auch dort die Zahl der Infizierten steigt. Kalifornien hat den Notstand ausgerufen. Bislang sind in den USA 14 Todesfälle wegen des Coronavirus gemeldet worden. Außenminister Katz wies Spekulationen zurück, dass es sich dabei um eine politische Maßnahme handele, und deutete an, dass sich die Situation jederzeit ändern könne. »Wir werden wegen politischen Erwägungen nicht das Leben von Israelis gefährden.«

Der Generaldirektor im Gesundheitsministerium, Mosche Bar Siman-Tov, machte derweil seine Überzeugung klar: »Es ist nur eine Frage der Zeit, bis es in Europa und den USA einen umfassenden Ausbruch gibt.« In der vergangenen Woche hatte das Ministerium alle Israelis angewiesen, »Auslandsreisen abzusagen, die nicht absolut nötig sind«.

Medienbericht

Hamas akzeptiert Entwurf für Geisel-Deal

Es müssten nur noch letzte Details geklärt werden, so ein israelischer Regierungsvertreter

 14.01.2025

Israel

Luftalarm wegen Rakete aus dem Jemen

Mehrere Menschen verletzten sich auf dem Weg zum Schutzraum

 14.01.2025

Washington D.C.

USA legen Nachkriegsplan für Gaza vor

Blinken will die Palästinensische Autonomiebehörde in eine Regierung einbeziehen. Israel lehnt dies ab, da auch sie den Terror unterstützt

 14.01.2025

Geisel-Deal

»Ein Schimmer der Hoffnung, aber wir bleiben vorsichtig«

In Doha sollen heute wohl letzte offene Fragen geklärt werden, während immer mehr Details über den möglichen Deal zwischen Israel und Hamas bekannt werden

 14.01.2025

7. Oktober

Einigung auf Geisel-Deal zum Greifen nahe 

Ein Drei-Stufen-Plan sieht Medien zufolge die Freilassung von Geiseln sowie palästinensischen Häftlingen vor. Das Weiße Haus gibt sich optimistisch, dass bald ein Deal stehen könnte

von Julia Naue  13.01.2025 Aktualisiert

Vermisst

Er hat sein Baby noch nie gesehen

Sagui Dekel-Chen wurde aus Nir Oz verschleppt

von Sabine Brandes  13.01.2025

Medienbericht

Hamas soll Antwort auf Vorschlag für Geisel-Deal gegeben haben

Die Terrororganisation habe keine Einwände eingereicht, berichtet ein saudisches Medium. Israelische Regierungsvertreter dementieren den Bericht

 13.01.2025 Aktualisiert

Nahost

Ringen um Geisel-Deal vor Trumps Vereidigung

Vermittler bemühen sich um eine Waffenruhe in Gaza sowie die Freilassung von Geiseln des palästinensischen Terrors. Gelingt vor dem 20. Januar ein Durchbruch?

 13.01.2025

»Israelphobie«

Elefant im diskursiven Raum

In seinem Buch analysiert Jake Wallis Simon, Herausgeber des »Jewish Chronicle«, den Hass auf den jüdischen Staat

von Ralf Balke  12.01.2025