Restitution

Streit um mittelalterliche Handschrift

Skulptur von Anish Kapoor im Außenbereich des Israel-Museums in Jerusalem Foto: imago/ZUMA Press

Die sogenannte Vogelkopf-Haggada gehört zu den ältesten erhaltenen Haggadot aus Deutschland. Nun fordert eine Familie von Holocaust-Überlebenden das Israel-Museum in Jerusalem als momentanen Besitzer zur Rückgabe der mittelalterlichen Handschrift auf, wie die Nachrichtenagentur Jewish Telegraphic Agency (JTA) berichtete.

Die 700 Jahre alte Vogelkopf-Haggada erhielt ihren Namen von den charakteristischen Illustrationen, die Juden mit menschlichen Körpern und Vogelköpfen zeigen. Sie befindet sich laut Bericht seit 1946 im Israel-Museum.

klage Die Familie reichte demnach vor Kurzem Klage ein, um das nach ihren Angaben in Nazi-Deutschland verloren gegangene Manuskript zurückzufordern. Die Haggada gehöre rechtmäßig den vier noch lebenden Enkeln des deutschen Juden Ludwig Marum. Marum saß laut Bericht bis 1933 im deutschen Parlament und wurde 1934 als eines der frühesten Opfer des Holocaust von den Nationalsozialisten ermordet. Die Familie gab den Wert der Handschrift laut Bericht mit umgerechnet 9,3 Millionen Euro an.

Das Museum wies die Forderungen den Angaben zufolge zurück. Marums inzwischen verstorbene Tochter habe dem Museum 1984 mitgeteilt, dass das Manuskript »zum Nutzen der Öffentlichkeit« im Museum verbleiben solle. Die Familie wiederum bestreitet diese Version. Dass die Verstorbene »ebenso wie die Erben heute, daran glaubte, der Öffentlichkeit Zugang zur Haggada zu gewähren, gibt dem Museum weder damals noch heute eine Grundlage, den Familienbesitz als Eigentum zu beanspruchen«, hieß es. kna/ja

Israel/Gaza

Wie Israel mit der Hamas um Details des Geisel-Abkommens ringt

Vor mehr als 15 Monaten begann der palästinensische Terror den Krieg. Nun deutet viel darauf hin, dass Verhandlungen um eine Feuerpause vor dem Abschluss stehen

 15.01.2025

Nahost

USA: Gaza-Deal so nah »wie nie zuvor«

Washington gibt sich optimistisch: Eine Einigung auf eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas sowie die Freilassung von Geiseln stehe bevor. Der US-Außenminister sagt: Es liegt nun an der Hamas

von Julia Naue  14.01.2025

Würdigung

Argentiniens Präsident Milei erhält »jüdischen Nobelpreis«

Der ultraliberale Staatschef gilt als enger Verbündeter Israels und hat großes Interesse am Judentum. Das Preisgeld in Höhe von einer Million Dollar will er für den Kampf gegen Antisemitismus spenden

von Denis Düttmann  14.01.2025

Gerhard Conrad

»Hamas ist ein Gegner, der nur in extremer Not einlenkt«

Der ehemalige Geisel-Unterhändler und BND-Agent über einen möglichen Deal zwischen Hamas und Israel und die Folgen für den Nahen Osten

von Michael Thaidigsmann  14.01.2025

Israel

Ben Gvir: Geisel-Deal bedeutet Ende der Regierungskoalition

Der rechte Minister gibt zu, im vergangenen Jahr eine Waffenstillstandsvereinbarung mehrfach verhindert zu haben

 14.01.2025

Terror

Bericht: Hamas akzeptiert Entwurf für Geisel-Deal

Es müssten nur noch letzte Details geklärt werden, so ein israelischer Regierungsvertreter

 14.01.2025 Aktualisiert

Israel

Luftalarm wegen Rakete aus dem Jemen

Mehrere Menschen verletzten sich auf dem Weg zum Schutzraum

 14.01.2025

Washington D.C.

USA legen Nachkriegsplan für Gaza vor

Blinken will die Palästinensische Autonomiebehörde in eine Regierung einbeziehen. Israel lehnt dies ab, da auch sie den Terror unterstützt

 14.01.2025

Geisel-Deal

»Ein Schimmer der Hoffnung, aber wir bleiben vorsichtig«

In Doha sollen heute wohl letzte offene Fragen geklärt werden, während immer mehr Details über den möglichen Deal zwischen Israel und Hamas bekannt werden

 14.01.2025