Der fast eintägige Streik an Israels internationalem Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv aus Protest gegen die umstrittene Justizreform ist am Montagabend beendet worden. Noch vor Mitternacht sollten rund ein Dutzend Flüge abheben, teilte die Flughafenbehörde am Abend mit.
Es werde unter Hochdruck daran gearbeitet, wieder in einen Normalbetrieb zurückzukehren. Zuvor hatte der Vorsitzende des israelischen Gewerkschaftsverbands, Arnon Bar-David, ein Ende des am Montag kurzfristig angesetzten Generalstreiks angekündigt.
Netanjahu hatte nach massiven Protesten angekündigt, die umstrittenen Pläne einige Wochen auszusetzen, um »Platz für Dialog zu schaffen«. Seit rund drei Monaten gehen regelmäßig Zehntausende Menschen gegen das Vorhaben zur Schwächung der unabhängigen Justiz auf die Straßen. Auch nach der Ankündigung Netanjahus setzte sich der Protest auf den Straßen landesweit fort.
Viele Arbeitnehmer waren am Montag dem Aufruf des Dachverbands der Gewerkschaften namens Histadrut, der rund 800.000 Mitglieder umfasst, gefolgt. Mehrere Einkaufszentren und Universitäten im Land blieben zu. Auch Hightech-Unternehmen schlossen sich an. Die dynamische Start-up-Szene gilt als wichtigstes Zugpferd der israelischen Wirtschaft. Zudem waren Krankenhäuser von dem Streik betroffen. Sie arbeiteten in einem abgespeckten Schichtsystem. Am Dienstag soll der Betrieb wieder landesweit normal anlaufen. dpa