Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat den früheren israelischen Botschafter Avi Primor zu dessen 90. Geburtstag als wichtigen Vorreiter für ein friedliches Zusammenleben im Nahen Osten gewürdigt. Er habe sich für die Aussöhnung zwischen den verschiedenen Bevölkerungsgruppen in Israel engagiert und kritisch gegenüber nationalistischen Tendenzen gestanden, erklärte Steinmeier am Montag in Berlin. Primor habe sich auch »mit viel Energie und Verve für den Ausbau der Zusammenarbeit mit Deutschland eingesetzt«. Der frühere Botschafter wird an diesem Dienstag 90 Jahre alt.
Zu diesem Anlass versprach Steinmeier zudem, dass sich Deutschland weiter für die von der Terrororganisation Hamas aus Israel verschleppten Geiseln einsetzen werde. Richtschnur des Handelns solle eine friedliche Lösung des Konflikts zum Wohl aller Menschen in der Region sein, so das deutsche Staatsoberhaupt.
Vielfach ausgezeichnet
Primor wurde am 8. April 1935 in Tel Aviv als Sohn einer deutschen Jüdin und eines Niederländers geboren. 1961 trat er in den diplomatischen Dienst Israels ein. Nach Stationen unter anderem in der Elfenbeinküste, Frankreich und Belgien und als Botschafter bei der EU vertrat er von 1993 bis 1999 die Interessen seines Landes in Deutschland.
Für seine Verdienste wurde Primor vielfach ausgezeichnet. So erhielt er unter anderem den »Mérite Européen in Gold« (1998), die »Berliner Friedensuhr«, das Bundesverdienstkreuz mit Stern und Schulterband (beides 2003), die Bonifatius-Medaille von der Deutschen Bischofskonferenz (2007) und den Friedenspreis der Stadt Osnabrück (2014).