Steak
Israelische Gourmets können demnächst in Steaks aus dem 3D-Drucker beißen. Es ist jedoch kein Fleisch, das bald auf die Teller israelischer Restaurants kommt, sondern etwas, das nur so aussieht – und schmeckt, wie das Unternehmen verspricht. Die Firma Redefine Meat in Rechowot will mit ihrem »Alt-Steak« auch Fleischessern gefallen. Das »alternative Stück Fleisch«, das aus rein pflanzlichen Zutaten besteht, soll in seiner Textur einem Steak entsprechen. »Dies ist das erste 3D-Steak der Welt, das den Test besteht«, ist Eshchar Ben-Shitrit, Geschäftsführer und Mitbegründer von Redefine Meat, überzeugt. Um den Durchbruch dieser Ernährungstechnologie vollständig zu machen, lässt Ben-Shitrit wissen, dass man in der Lage sei, »große Mengen von Steaks zu drucken«.
Quallen
Besonders jetzt, da die meisten Israelis das Land wegen des Coronavirus nicht verlassen können oder wollen, tummeln sie sich an den Stränden des Landes. Doch wer sich in die Wellen wirft, erlebt nicht selten eine schmerzhafte Überraschung: Die Quallen sind zurück, wie in jedem Sommer. Allerdings fallen sie in diesem Jahr besonders groß aus, teilen Wissenschaftler am Institut für Meeresbiologie der Universität Haifa mit. »Es ist ein riesiger Schwarm, und die Quallen sind größer als je zuvor.« Die heftigen Winterregenfälle könnten für das Wachstum verantwortlich sein, als viele Nährstoffe ins Meer gespült wurden.
Prozess
Der Oberste Gerichtshof hat den Einspruch der mutmaßlichen Kinderschänderin Malka Leifer abgelehnt. Das Jerusalemer Bezirksgericht hatte geurteilt, dass sie verhandlungsfähig ist. Damit kann der Auslieferungsprozess nach Australien beginnen. Gegen die frühere Direktorin der ultraorthodoxen Mädchenschule Adass Israel in Melbourne liegen 74 Anzeigen wegen Kindesmissbrauch vor, darunter elf wegen Vergewaltigung. Nachdem die ersten Vorwürfe 2008 ans Licht kamen, war Leifer heimlich nach Israel geflohen. 2012 stellte Australien einen Auslieferungsantrag.
Hitze
Mehrere Experten haben die extreme Hitzewelle, die im Mai über Israel hinweggerollt ist, analysiert. Sie sei ein eindeutiges Zeichen für den Klimawandel, glaubt der Biologe Uri Shanas von der Universität Haifa. »Das vergangene Jahrzehnt war wärmer als normal, und es geht so weiter, mit immer längeren Zeiträumen. Die globale Erwärmung ist hier, wir müssen nicht mehr über die Zukunft sprechen.« Die sehe ohnehin nicht rosig aus. »Voraussagen zufolge wird Israel Ende des Jahrhunderts zur Wüste werden. Die Temperaturen im milderen Galiläa werden dieselben sein wie im Negev.« Auch der Geowissenschaftler Colin Price von der Universität Tel Aviv ist sicher, dass die Temperaturen steigen. »Wir erleben einen dramatischen Anstieg von Treib-hausgasen, und je mehr es davon gibt, desto mehr Hitze bleibt in der Atmosphäre gefangen – und die Erde erwärmt sich.«
Krankheiten
Israel meldet in den vergangenen Monaten Rekordzahlen bei Geschlechtskrankheiten – trotz des Lockdowns wegen des Coronavirus. Das berichtet das Gesundheitsministerium. Eigentlich hätten die Zahlen der Erkrankungen in diesem Bereich wegen der sozialen Isolation zurückgehen sollen. Mediziner befürchten daher, dass die Bakterien eine Antibiotikaresistenz entwickelt haben könnten. Mit diesen Bedenken steht Israel nicht allein. Die Weltgesundheitsorganisation gab Anfang des Jahres bereits eine Warnung heraus, dass es schwieriger wird, entsprechende Krankheiten zu behandeln, weil neue Arten von Antibiotika ihre Wirksamkeit schneller verlieren.
Samen
Sesamsamen sind Samen der Hoffnung. Das meint zumindest der LGBT-Aktivist Kader Abu-Seif. Er lobt den Mut des Tahina-Herstellers »Al Arz Tahini« aus Nazareth. Das sponsert nämlich eine neue Hotline für die LGBT-Gemeinde im arabischen Sektor Israels – ein absolutes Novum. Die Firmengründer Julia Zaher und ihr Sohn Yousouf werden dafür gepriesen – und von religiösen Hardlinern boykottiert. Viele Supermärkte hätten die Tahina von Al Arz aus ihren Regalen geräumt, sagt Abu-Seif. Dafür, findet er, sollten sich jetzt alle, die anders denken, die Sesampaste besonders oft schmecken lassen.