Geisel

Ständige Angst ums Leben

Yarden und Shiri Bibas mit ihren Kindern Ariel (4) und dem mittlerweile ein Jahr alten Baby Kfir Foto: Privat

Am 10. Oktober musste Yarden Bibas auch seinen 35. Geburtstag in der Geiselhaft der Hamas in Gaza verbringen. »Es ist schwer vorzustellen, was er durchmacht«, sagt seine Schwester Ofri Bibas-Levy. Und doch würden sich bei den Angehörigen »von morgens bis abends sämtliche Gedanken darum drehen, was wir noch tun können, in welche Richtung wir noch schreien sollen«.

»Sie waren diese junge, glückliche Familie. Und nun sind sie weg, wie verschwunden.« Die gesamte Bibas-Familie, Yarden und Shiri mit ihren kleinen Kindern Ariel, heute fünf Jahre, und Baby Kfir, wurden am 7. Oktober aus ihrem Heimatkibbutz Nir Oz von der Hamas verschleppt.

Einige Monate nach dem Massaker der Terrororganisation mit mehr als 1200 Toten und 251 Geiseln wurde ein erschütternder Beweis für die Gräueltaten der Hamas veröffentlicht. Es war ein Video, wie der Familienvater Yarden Bibas von Terroristen umzingelt und blutig geschlagen verschleppt wird. Eine zurückgekehrte Geisel berichtete zudem in einem verstörenden Bericht, dass Yarden offenbar in einem Terrortunnel in einem Käfig festgehalten werde. Sie habe ihn getroffen und mit ihm reden können.

Während es von dem Familienvater Lebenszeichen gab, ist nichts über das Schicksal von Shiri, Ariel und Kfir bekannt. Die rothaarigen Kleinkinder sind zum traurigen Symbol des Geiseldramas geworden. Die Hamas behauptete vor mehreren Monaten, dass die Drei bei einem Angriff der IDF ums Leben gekommen seien. Dies wurde von der Armee nie bestätigt.

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Seit mehr als 400 Tagen werden Yarden, seine Familie und 96 weitere Geiseln von der Hamas unter unmenschlichen Bedingungen gefangen gehalten, in ständiger Angst um ihr Leben. »Mit jedem Tag, der vergeht, wird die Sorge, noch mehr unschuldige Leben zu verlieren, größer«, kommentierte das Forum für Angehörige der Geiseln. »Wir müssen alles in unserer Macht Stehende tun, um die sofortige Freilassung aller lebenden und verstorbenen Geiseln sicherzustellen.«

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