Acht Jahre nach dem tödlichen Anschlag auf eine israelische Reisegruppe in Bulgarien sind zwei mutmaßliche libanesische Komplizen des Attentäters in Abwesenheit zu lebenslangen Freiheitsstrafen verurteilt worden. Das entschied das Spezialgericht in Sofia am Montag.
Die Pflichtverteidiger der Angeklagten erklärten, dass keine zweifelsfreien Beweise für deren Schuld vorlägen. Die Urteile können in zweiter Instanz angefochten werden.
Israel wirft der libanesischen Terrororganisation Hisbollah vor, für den Anschlag verantwortlich zu sein.
RÜCKBLICK Bei dem Sprengstoff-Anschlag auf dem Parkplatz des Flughafens der bulgarischen Schwarzmeerstadt Burgas kamen am 18. Juli 2012 fünf Israelis, ihr bulgarischer Busfahrer und der Selbstmordattentäter ums Leben. Mehr als 35 Israelis wurden verletzt. Israel wirft der libanesischen Terrororganisation Hisbollah vor, für den Anschlag verantwortlich zu sein.
Die am Montag in Sofia verurteilten libanesischen Staatsbürger erhielten keine Begnadigungsmöglichkeit. Die beiden Männer sollen mit der schiitischen Hisbollah verbunden sein. Sie werden über Interpol gesucht, da sie nach dem Anschlag das EU-Land Bulgarien verlassen haben.
Der bei dem Anschlag ums Leben gekommene 23 Jahre alte Selbstmordattentäter hatte die algerische Staatsangehörigkeit. Der Sprengstoff befand sich in seinem Rucksack. Auch er soll mit der schiitischen Hisbollah verbunden gewesen sein. dpa