Nachrichten

Song, App, Arten

»Hallo du«: Walid Aljasim singt für Frieden Foto: Screenshot

Song
»Ahlan Bik« steht für »Hallo du«. Der erste Song, der für den Frieden zwischen Israel und den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) geschrieben wurde, ist schon kurz nach der Veröffentlichung ein Hit. Mehr als eine Million Mal wurde er auf YouTube mittlerweile angeklickt. Gesungen wird der Song im Elektropop-Stil von zwei Künstlern in den entsprechenden Ländern: dem israelischen Sänger Elkana Marziano und Walid Aljasim aus Dubai. »Es ist ein historischer Moment«, freut sich Marziano, Gewinner der TV-Show »The Voice«, der selbst Arabisch spricht. Er initiierte das Duett auf Arabisch, Hebräisch und Englisch gemeinsam mit Aljasim. »Wir haben uns sofort verstanden«, sagt er. Bislang ist die Begegnung lediglich virtuell, doch die beiden haben vor, sich bald persönlich zu treffen und ihren Song dem Publikum in beiden Ländern zu präsentieren.

App
Eine Vertreterin der populären App »TikTok« hat in der Knesset versichert, dass das Unternehmen gegen Antisemitismus vorgehen will. Das israelische Parlament hatte in den vergangenen Monaten mehrere Diskussionen zu dem Thema initiiert und Verantwortliche der großen Netzwerke der sozialen Medien, darunter Facebook, Google und Twitter, eingeladen, ihre Pläne vorzustellen. TikTok jedoch schickte niemanden, der darüber hätte sprechen wollen, und musste sich daher Vorwürfe anhören, dass es nichts dagegen unternehmen will. Erst in der vergangenen Woche besuchte eine Sprecherin der Firma eine Sitzung des Knesset-Komitees für Alija, Eingliederung und Diaspora. Die Abgeordnete Michal Kotler-Wunsch (Blau-Weiß) sprach dabei die verstörende »TikTok-Challenge« zum Holocaust an und drängte das Unternehmen, die Antisemitismus-Definition der International Remembrance Alliance (IHRA) zu übernehmen. Elizabeth Kanter von TikTok beteuerte, dass Antisemitismus keinen Platz in der Plattform habe. »Es ist furchtbar und wir haben dafür null Toleranz.« TikTok arbeite mit verschiedenen NGOs in Israel und der EU zusammen, darunter mit Yad Vashem und der Holocaust Educational Foundation, versicherte Kanter.

Quote
Die Regierung hat am Wochenbeginn beschlossen, dass Frauen die Hälfte der gehobenen Management-Posten im öffentlichen Dienst besetzen sollen. Innerhalb von zwei Jahren soll die Quote umgesetzt werden. Zudem sollen Positionen eingerichtet werden, die ausschließlich für Frauen gedacht sind. Die Ministerin für soziale Gleichstellung Meirav Cohen (Blau-Weiß) hatte die Einbringung initiiert, nachdem sie herausgefunden hatte, dass lediglich elf Prozent der höheren Posten im öffentlichen Dienst von weiblichen Angestellten besetzt sind. »Gleichstellung der Geschlechter wird die Regierungsarbeit verbessern und zudem ein Zeichen an die Geschäftswelt senden«, so die Ministerin.

Deals
Transparency International, ein Verein gegen weltweite Korruption mit Sitz in Berlin, zählt Israel zu den Ländern, die Antikorruptionsmaßnahmen in internationalen Transaktionen am besten durchsetzt. Israel erhielt gemeinsam mit den USA, Großbritannien und der Schweiz Top-Noten in der Untersuchung. Insgesamt nahmen an der Studie 47 Länder teil. Darin steht, dass Israel sich dafür stark macht, Korruption aus internatio-nalen Deals zu verbannen. Zwischen 2016 und 2019 seien in Israel in zehn derartigen Fällen Ermittlungen eingeleitet worden. Transparency International ist in 100 Ländern aktiv. Die israelische Vertretung wird von der ehemaligen Präsidentin des Arbeitsgerichts, Nili Arad, geleitet.

Arten
Der Klimawandel ist schlecht für die meisten Tier- und Pflanzenarten der Welt und wird das Leben auf der Erde stark beeinflussen. Darüber sind sich viele Wissenschaftler einig. Doch während die meisten Arten sich schwertun, sich den Änderungen anzupassen, gibt es dennoch einige, die davon profitieren. Avital Gasith, Professorin für Frischwasser-Ökologie an der Universität Tel Aviv, stellte während einer Konferenz eine Studie vor, die zeigt, wie der Klimawandel Sumpfgegenden und die Amphibien, die darin leben, positiv beeinflussen kann. »Der Schaden, den der Klimawandel anrichten wird, ist weitaus größer als die Vorteile«, betonte Gasitz, doch es sei wichtig, zu erforschen, wie er manchen Tieren und Pflanzen auch nützen könne.

Krieg

Der Erklärer

Armeesprecher Daniel Hagari begleitete die Israelis durch die schwersten Tage ihrer Geschichte. Jetzt hängt er seine Uniform an den Nagel – offenbar nicht ganz freiwillig

von Sabine Brandes  16.03.2025

Geiseln

»Ich bin aus den Tunneln wiedergeboren«

Tal Shoham gibt nach 505 Tagen in den Hamas-Tunneln ein erstes Interview. Er fordert die Freilassung der noch in Gaza verbleibenden Menschen

von Sabine Brandes  16.03.2025

Libanon

Hisbollah-Mitglieder nach Verstoß gegen Waffenruhe getötet

Auch während der seit November geltenden Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah kommt es immer wieder zu tödlichen Angriffen der israelischen Luftwaffe. Israel begründet dies mit Verstößen

 16.03.2025

Jemen

Huthi-Anführer verlassen Hauptstadt nach Angriffen im Jemen

Nach den US-Angriffen und aus Sorge vor weiteren Explosionen fliehen einige führende Mitglieder aufs Land

 16.03.2025

Nahost

Erster Besuch nach mehr als 50 Jahren

Begeisterung: Eine drusische Delegation aus Syrien reist nach Israel und trifft sich mit dortigen Gemeindemitgliedern

von Sabine Brandes  16.03.2025

Washington/Sanaa/Jerusalem

Trump befiehlt Angriffe auf Huthi-Miliz im Jemen

Mit dem Gaza-Krieg begannen auch Attacken der Huthi auf Israel und auf Schiffe im Roten Meer. Von Gegenangriffen im Jemen ließ sich die Miliz nicht beeindrucken. Nun will sie der US-Präsident brechen

von Lars Nicolaysen  16.03.2025

Israelhass

Website veröffentlicht Namen von IDF-Soldaten

Ein kanadischer Journalist hat eine Datenbank mit 85 Kanadiern erstellt, die dem israelischen Militär gedient haben sollen. Offenbar will er damit Druck auf die kanadische Regierung ausüben

 15.03.2025

Washington/Tel Aviv/Gaza

USA machen Druck auf Hamas - Israel prüft weitere Schritte

Die USA legen im Gaza-Konflikt einen neuen Vorschlag auf den Tisch. Doch die Hamas geht nur teils darauf ein - die Angehörigen der Geiseln müssen weiter bangen

 15.03.2025

Gaza/Tel Aviv

Ehemalige Hamas-Geisel berichtet über schwerste Misshandlung

Der junge Mann wurde in einer winzigen unterirdischen Zelle festgehalten, immer wieder geschlagen und gedemütigt. Den schlimmsten Moment seines Lebens erlebte er ausgerechnet an seinem Geburtstag

von Sara Lemel  14.03.2025