Herr Zaidel, was unterschied diese Konfliktrunde mit dem Gazastreifen von den vorherigen?
Im Vergleich zum Schlagabtausch im Mai vergangenen Jahres war die aktuelle Situation in Aschdod fast schon Luxus.
Inwiefern?
Damals flogen 190 Geschosse in unsere Richtung. Jetzt gab es nur dreimal Alarm, eine Rakete flog an unserer Stadt vorbei, offensichtlich sollte Rischon LeZion das Ziel sein, zwei weitere Raketen stürzten rund 100 Meter vor der Küste ins Meer.
Waren die Sicherheitskräfte der Stadt gut vorbereitet?
Schon am Freitag gegen 16 Uhr sind wir alle zusammengetrommelt worden. Man prüfte, wer zur Verfügung steht oder als Schomer Schabbat gerade verhindert ist. Dann kontrollierten wir unsere Ausrüstung. Die Situation war relativ entspannt, die Straßen ohnehin wegen des Schabbats weitestgehend leer.
Was geschah dann?
Es gab wirklich ein paar leichtsinnige Leute, die an den Strand gegangen sind. Wegen der Schrapnelle und nicht vorhandener Schutzräume hätte das für sie schnell gefährlich werden können. Wir mussten sie vom Strand verscheuchen. Das war eigentlich alles.
Miki Zaidel ist kommunaler Sicherheitsoffizier der Stadt Aschdod.
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Frau Grinblat, nach dem Beschuss Israels durch palästinensische Terroristen mit mehr als 1000 Raketen am Wochenende scheint die Waffenruhe bislang zu halten. Wann genau begann für Sie vergangene Woche der Ausnahmezustand?
Bereits vor den ersten Angriffen hatten wir am Freitagnachmittag die öffentlichen Schutzräume in Aschkelon freigegeben und das Lagezentrum im sicheren Untergeschoss des Rathauses reaktiviert. Dort liefen dann auch alle Fäden zusammen.
Wie entwickelte sich die Situation weiter?
Insgesamt wurden bis Sonntag 123 Raketen in 31 Salven auf unsere Stadt abgeschossen. Aber nur fünf davon schlugen im Gebiet von Aschkelon ein. Opfer hatten wir zum Glück keine zu beklagen, aber einige Personen verletzten sich leicht, als sie versuchten, so schnell wie möglich einen Schutzraum zu erreichen.
Was konnte die Stadtverwaltung in diesen Tagen leisten?
Die Mitarbeiter unseres Helpdesks nahmen mehr als 700 Telefonanrufe von Bewohnern entgegen, die in irgendeiner Form Hilfe brauchten. Das reichte von einfachen Fragen, wo man den nächsten Schutzraum findet, bis hin zur psychischen Beratung – schließlich ist das für alle eine Stresssituation.
Klappte das alles reibungslos?
Ja, angefangen vom Bürgermeister bis hin zum Sanitäter – als Team haben wir alle hervorragend funktioniert und gute Arbeit geleistet. Unser nächstes Ziel ist es, so schnell wie möglich den Bau von modernen Schutzräumen in den Vierteln mit einer sozial schwächeren Bevölkerung voranzutreiben.
Dana Grinblat ist Sprecherin des Bürgermeisters von Aschkelon.