US-Präsident Joe Biden hat das Vorgehen des Chefanklägers des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) gegen Israel als »empörend« bezeichnet. Israel und die islamistischen Hamas-Terroristen dürften nicht gleichgestellt werden, betonte Biden am Montag.
Man werde Israel immer bei Bedrohungen gegen die Sicherheit des Landes zur Seite stehen, so Biden weiter. Ähnlich äußerte sich US-Außenminister Antony Blinken. Dass Haftbefehle für hochrangige israelische Beamte zusammen mit Haftbefehlen für Hamas-Terroristen beantragt worden seien, sei »beschämend«.
»Wir weisen die Gleichsetzung Israels mit der Hamas durch die Anklage zurück«, so Blinken. »Die Hamas ist eine brutale Terrororganisation, die das schlimmste Massaker an Juden seit dem Holocaust verübt hat und noch immer Dutzende von unschuldigen Menschen als Geiseln hält, darunter auch Amerikaner.«
Blinken machte außerdem deutlich, dass die US-Regierung der Auffassung sei, dass das Gericht in diesem Fall nicht zuständig sei. Die USA sind wie Israel kein Mitglied des Gerichts.
Obwohl Israel kein Mitglied des IStGH sei, sei es bereit gewesen, mit der Staatsanwaltschaft zusammenzuarbeiten, betonte der US-Außenminister. Doch »beunruhigende Verfahrensfragen« stellten die Legitimität und Glaubwürdigkeit der Ermittlungen infrage.
Blinken erklärte weiter, dass das Vorgehen des Chefanklägers die laufenden Bemühungen um ein Waffenstillstandsabkommen sogar gefährden könnte. Dadurch würde die Hamas ermutigt, konkretisierte der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller. Diese sei das Haupthindernis für ein Abkommen.
Der Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag, Karim Khan, hatte zuvor einen Haftbefehl wegen angeblicher Verbrechen gegen die Menschlichkeit gegen Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu und Verteidigungsminister Joav Galant beantragt.
Auch für den Anführer der islamistischen Hamas-Terroristen im Gazastreifen, dessen Stellvertreter sowie gegen den Auslandschef der Hamas wurden Haftbefehle beantragt. dpa