Ein israelischer Sicherheitsexperte sieht die künftige Kontrolle des Gazastreifens durch ein »arabisches Mandat« als eine mögliche Lösung nach dem Krieg. »Der Tag danach hängt davon ab, wie erfolgreich die Ziele durchgesetzt werden«, sagte Amos Jadlin, ehemaliger Chef des israelischen Militärgeheimdienstes, am Samstag im Gespräch mit Journalisten.
»Eine arabische Mandatsmacht wäre ein Zusammenschluss arabischer Staaten, die friedliche Beziehungen mit Israel unterhalten«, sagte Jadlin, ehemaliger Leiter des Instituts für Nationale Sicherheitsstudien (INSS) in Tel Aviv. »Er würde angeführt von Ägypten, das sehr am Schicksal des Gazastreifens interessiert ist.«
Einige Staaten wären nach Jadlins Vorstellung zuständig für Recht und Ordnung, vor allem Ägypten, andere für die finanzielle Unterstützung, etwa Saudi-Arabien. »Andere könnten die Vision beitragen, den Gazastreifen in etwas wie Abu Dhabi und Singapur zu verwandeln, etwas, was völlig anders ist als der Terrorstaat, den die Hamas dort geschaffen hat.« Er sehe dies als eine gute Idee an, die Wahrscheinlichkeit sei allerdings nicht sehr hoch, sagte Jadlin.
Eine andere Möglichkeit sei, dass die palästinensische Autonomiebehörde von Präsident Mahmud Abbas nach einem Sieg über die Terroristen der Hamas wieder die Kontrolle des Gazastreifens übernehme. Sie war 2007 gewaltsam von der Hamas vertrieben worden.
»Wenn die Hamas völlig zerstört wird, kann die palästinensische Autonomiebehörde am Tag danach wieder in den Gazastreifen zurückkehren«, sagte Jadlin. »Ich bin mir nicht sicher, dass sie dies wollen, die Autonomiebehörde ist sehr schwach.« Es sei auch unklar, ob die gegenwärtige rechtsreligiöse Regierung in Israel daran interessiert wäre.