Noch hält die fragile Feuerpause in Syrien größtenteils. Doch Israel betrachtet den in der Nacht von Freitag auf Samstag in Kraft getretenen Waffenstillstand beim Nachbarn mit großer Skepsis. Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu machte zum Wochenbeginn deutlich, dass jedwede Lösung im blutigen Bürgerkrieg die Sicherheitsbedürfnisse seines Landes in Betracht ziehen müsse.
»Wir heißen die Bemühungen für einen langfristigen, stabilen und substantiellen Waffenstillstand in Syrien willkommen«, so Netanjahu beim Kabinettstreffen. »Alles, das ein Ende dieses schrecklichen Abschlachtens der Menschen bringt, ist zuallererst aus humanitären Gründen bedeutsam. Doch es muss auch klar sein, dass die iranische Aggression gegen Israel, die von syrischem Territorium ausgeht, beendet wird.«
hisbollah Man werde keinen Transfer von Waffen aus Syrien in die Hände der Hisbollah im Libanon erlauben, so der Premier weiter. Und ebenso wenig werde man eine Terroristenfront gegen Israel auf dem Golan zulassen. »Dies sind die Grenzen, die wir von Anfang an unterstrichen haben, und sie werden es bleiben.«
Die vorläufige Beendigung des Krieges war von den USA und Russland ausgehandelt und am 27. Februar in Syrien implementiert worden. Das Bekämpfen der Terrororganisationen Islamischer Staat (IS) und der Al-Qaida-verwandten Nusra-Front durch die Westmächte sowie Russland sind davon ausgenommen.
abkommen Rebellenvertreter beklagten am Sonntag bei den Vereinten Nationen jedoch, dass sich weder die Russen noch die iranischen sowie die Regierungstruppen des syrischen Noch-Präsidenten Baschar al-Assad an das Abkommen halten würden. Angeblich seien seit Samstag null Uhr mindestens zwei Dutzend Menschen getötet worden. »Damit«, so der Rebellenanführer weiter, »wird es sehr schwierig werden, in einem Monat über einen Frieden zu sprechen«.
Der russische Präsident Wladimir Putin hatte Netanjahu über die Details der aufkommenden Feuerpause per Telefon informiert. Seit Beginn der russischen Offensive im syrischen Bürgerkrieg haben sich die beiden Staaten regelmäßig über Militärhandlungen abgesprochen.