Coronavirus

Singen von Hoffnung auf dem Balkon

Israelis singen auf den Balkonen über die Hoffnung, dass es im nächsten Jahr besser wird. Foto: screenshot

Die Italiener machten es vor – und die Israelis singen mit. Während sie in ihren Wohnungen feststecken, singen sie sich gegenseitig Mut zu. Ein spontanes Sing-along in Jerusalem am Sonntagabend wärmt die Herzen der Menschen.

Der Musiker Ran Yehoshua packte kurz vor dem Sonnenuntergang Gitarre und Verstärker aus und trat auf seinen Balkon im Jerusalemer Viertel San Simon.

zugvögel Dann legte er los: »Baschana haba’a, neschew al hamirpesset venispor ziporim nodedot«. (Im nächsten Jahr werden wir auf dem Balkon sitzen und die Zugvögel zählen.) »Od tireh, od tireh, kama tow jihieh, baschana baschana haba’a …« (Ihr werdet noch sehen, wie gut es im nächsten Jahr sein wird …)

Der hebräische Klassiker »Baschana haba’a« erzählt von der Hoffnung für das kommende Jahr.

Während die Musik durch die Lüfte tönte, traten immer mehr Nachbarn auf ihre Balkone und stimmten ein. Einige tanzten, andere filmten das spontane Singen und teilten es in den sozialen Netzwerken.

Der hebräische Klassiker »Baschana haba’a« erzählt von der Hoffnung für das kommende Jahr – wie geschrieben für das Leben in den Zeiten des Coronavirus.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Derweil gibt das Gesundheitsministerium an, dass mittlerweile 250 Israelis mit dem Virus Covid-19 infiziert sind. Darunter erneut ein Arzt aus dem Ichilow-Krankenhaus in Tel Aviv. Patienten und mehrere Angestellte aus der Abteilung, die mit dem Doktor in Berührung gekommen waren, mussten sich in Quarantäne begeben.

Auch eine Schwangere wurde nach der Geburt ihres Babys mit dem Virus diagnostiziert. Sie und ihr Kind mussten sofort getrennt werden. Der Sprecher des Krankenhauses sagte, dass es kein leichter Entschluss war, doch einer, der für die Gesundheit von beiden absolut nötig war. »Mutter und Kind werden von unserem Team mit Liebe überschüttet.« Man hofft, dass die schweren Zeiten bald vorbei sind.

Die große Mehrzahl der Erkrankten berichtet über einen milden Verlauf, vier Patienten befinden sich auf der Intensivstation, vier weitere sind gesund geworden.

Die große Mehrzahl der Erkrankten berichtet über einen milden Verlauf, vier Patienten befinden sich auf der Intensivstation, vier weitere sind gesund geworden. Im palästinensischen Westjordanland wird von 39 Fällen berichtet. Die Rabbiner des Landes stimmten der Bitte von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu zu, Beter-Gruppen auf zehn Teilnehmer zu begrenzen.

Inlandsgeheimdienst Die Regierung erlaubt es derzeit, Mobiltelefone durch den Inlandsgeheimdienst Schin Bet überwachen zu lassen, ohne zuvor einen Gerichtsbeschluss einholen zu müssen.

Damit sollen vor allem jene informiert werden, die sich unwissentlich in der Nähe von einem Menschen aufgehalten haben, der mit dem Coronavirus infiziert ist. Dieser Schritt wird von einigen Kritikern als zu extrem bewertet. Normalerweise werden damit Terrorverdächtige verfolgt.

Netanjahu, Präsident Reuven Rivlin und Angehörige der Regierung ließen sich auf Covid-19 testen, die Ergebnisse waren allesamt negativ. Die Armee gibt an, dass alle Soldaten in regulärem Dienst in ihren Basen bleiben müssen, um die Ansteckungsgefahr zu minimieren. Derzeit befinden sich mehr als 3700 Angehörige des Militärs in Quarantäne. Insgesamt sollen rund 50.000 Israelis in Heimisolierung sein.

Israel

Lévy sagt aus Protest Teilnahme an Konferenz in Israel ab

Der Schritt des französischen Philosophen erfolgte aus Protest gegen die Einladung der zwei rechten französischen Politiker Jordan Bardella und Marion Maréchal

von Michael Thaidigsmann  13.03.2025

Jerusalem/Genf

Nach Israel-kritischem Bericht: Netanjahu wirft UNHRC Antisemitismus vor

Ein UN-Bericht wirft Israel sexualisierte Gewalt gegen Palästinenser vor. Der Ministerpräsident spricht von einem »antiisraelischen Zirkus«

von Imanuel Marcus  13.03.2025

Geiseln

Avinatan lebt!

Es ist das erste Lebenszeichen der 32-jährigen Geisel. Seine Freundin, die befreite Noa Argamani, kämpft unermüdlich für ihn

von Sabine Brandes  13.03.2025

Vermisst!

Angekettet und allein

Alon Ohel wurde am 7. Oktober schwer verletzt und verschleppt

von Sabine Brandes  13.03.2025

Doha

Verhandlungen um Waffenruhe und Geiseln stocken

Die Gespräche kommen nicht voran. Welches Ziel verfolgen die Amerikaner?

 13.03.2025

Diplomatie

Berichte: Trump-Brief im Iran angekommen

Ein von US-Präsident Donald Trump verfasster Brief wurde laut Medienberichten persönlich durch einen Vermittler in Teheran überreicht

 12.03.2025

Nahost

Geisel-Familien fürchten Auswirkungen des Gaza-Stromlieferungsstopps

Israel hat die Stromzufuhr nach Gaza gekappt, um Druck auf die Hamas auszuüben. Angehörige der verschleppten Israelis haben bei Gericht eine Aufhebung dieses Beschlusses beantragt

 12.03.2025

Nahost

Israel und Libanon sprechen über Landgrenze

Nach einem Treffen, an dem auch die USA und Frankreich beteiligt waren, will Jerusalem mit dem Nachbarland strittige Themen erörtern

 12.03.2025

Geisel

»Zum Geburtstag schlug er mich mit einer Eisenstange«

Der 23-jährige Israeli Omer Wenkert schildert schockierende Details seiner Gefangenschaft in Gaza in einem ersten Interview

von Sabine Brandes  12.03.2025