Israel

Sieben Jahre Gefängnis

Am 8. Mai tritt Mosche Katzav seine siebenjährige Haftstrafe an. Foto: Flash 90

Mosche Katzav, ehemaliger Staatspräsident Israels, wurde am Dienstag zu sieben Jahren Gefängnis und zwei Jahren auf Bewährung wegen zwei Fällen von Vergewaltigung und sexueller Nötigung von Untergebenen verurteilt. Zusätzlich muss er 20.000 Euro Entschädigung an eine der Klägerinnen zahlen. Das Urteil wurde vom Richter George Kara, einem arabischen Christen, im Saal 606 des Tel Aviver Bezirksgerichts verlesen.

Während der Urteilsverkündung diskutierte Katzav mit den Richtern. Doch als das Strafmaß festgesetzt war, brach er in Tränen aus, während seine Familienangehörigen laute Schreie ausstießen. Katzav bezeichnete sich im Gerichtssaal als Märtyrer und Opfer einer Kampagne: »Das sind alles Lügen. Das ist ein Schauprozess gegen mich. Ich bin unschuldig.«

Keine Reue Rechtsexperten erklärten, dass Katzav nicht einmal ein Drittel der Haftzeit wegen »guter Führung« erlassen werden könnte, da er keine Reue zeige und alle ihm angelasteten Taten abstreite. Weiter haben die Richter seine Taten als »Schande« bezeichnet. So verliert Katzav alle staatlichen Vergünstigungen, die er bislang als ehemaliger Staatspräsident genoss.

In ihrer Urteilsbegründung beschrieben die Richter den Verurteilten als Gewalttäter, der sein hohes Amt ausgenutzt habe, um die Menschenwürde der Klägerinnen zu treffen. Die Frauen, die von Katzav in seiner Amtszeit als Tourismusminister und später als Präsident vergewaltigt worden seien, dürfen bis heute nicht bei ihrem vollen Namen genannt werden. Doch die Richter sparten auch nicht an Kritik an der Presse und sogar am Oberstaatsanwalt Mosche Mazuz. Der hatte schon 2006 den damals nur verdächtigten Katzav öffentlich als Serientäter dargestellt. Das wurde von den Richtern als Vorverurteilung kritisiert.

Die offenbar jahrelang von Katzav an mehreren Frauen verübten Straftaten sind durch ihn selber an die Öffentlichkeit und damit auch zur Staatsanwaltschaft gelangt. Katzav hatte sich 2006 über einen Erpressungsversuch von einer der vergewaltigten Frauen beklagt. Eine Untersuchung ergab, dass sich Katzav sexueller Vergehen schuldig gemacht habe. Wenig später musste der im Iran geborene Staatspräsident sein Amt in Schimpf und Schande verlassen. Sein Nachfolger wurde Schimon Peres.

Jerusalem/Gaza

Netanjahu stellt Hamas ein Ultimatum: Geiselfreilassung oder Krieg

Die fragile Waffenruhe in Gaza steht auf der Kippe. Nach US-Präsident Trump droht auch die israelische Regierung der Hamas: Werden keine weiteren Geiseln freigelassen, sprechen wieder die Waffen

 12.02.2025

Madrid

Der Likud bandelt mit den »Patrioten für Europa« an

Die Netanjahu-Partei erhält bei der rechten europäischen Sammlungsbewegung Beobachterstatus, FPÖ-Chef Kickl jubelt über das Ende der »internationalen Isolation«

von Michael Thaidigsmann  11.02.2025

Vor 70 Jahren

El-Al-Flug 402: Abschuss über Petrich

Die Luftwaffe im damals kommunistischen Bulgarien holte den Passagierflug vom Himmel. 51 Passagiere und 7 Crewmitglieder starben

von Imanuel Marcus  11.02.2025

Israel/Gaza

Gali und Ziv Berman offenbar am Leben, Shlomo Mansour wurde ermordet

Die Kibbuzim dieser Geiseln erhielten Informationen über das Schicksal ihrer Bewohner auf unbekannten Wegen. In einem Fall ist es eine gute Nachricht, im anderen Fall ist sie traurig

von Imanuel Marcus  11.02.2025

Washington D.C./Gaza/Jerusalem

Trump setzt Hamas Ultimatum - und droht palästinensischen Terroristen mit »Hölle« auf Erden

Die Waffenruhe im Gazastreifen bröckelt, die palästinensische Terrororganisation Hamas will vorerst keine Geiseln mehr freilassen. Der US-Präsident macht Druck

 11.02.2025

Westjordanland

Medienberichte: Abbas stoppt Terror-Renten

Seit Jahren hatten westliche Länder darauf gedrängt, die Zahlungen einzustellen, jetzt hat der Palästinenserpräsident gehandelt – wohl als Geste des guten Willens gegenüber US-Präsident Trump

 10.02.2025

Gaza-Geisel

Der traurigste Geburtstag der Welt

Alon Ohel, der junge israelische Klavierspieler, ist in der Gewalt der Hamas 24 Jahre alt geworden

von Sabine Brandes  10.02.2025

Gaza

Hamas will Geisel-Freilassung aufschieben

Israels Verteidigungsminister Katz wertet den Schritt der Terrororganisation als »eindeutigen Verstoß gegen die Waffenruhe«

 10.02.2025 Aktualisiert

Geiseln

»Ich war 15 Monate angekettet in einem Tunnel«

Die freigelassenen drei Männer berichten über schwere körperliche und seelische Folter in der Hamas-Gefangenschaft

von Sabine Brandes  10.02.2025