Nur wenige jüdische Manuskripte wurden im Laufe der Geschichte von Sofrot, professionellen Schreiberinnen, erstellt und sind heute in Museen und Bibliotheken zu bewundern. Umso mehr freut sich das Israel-Museum in Jerusalem, passend zu Purim »eine wunderschön illustrierte Esther-Rolle aus dem 18. Jahrhundert erhalten zu haben, die von einem 14-jährigen Mädchen illustriert wurde«, so Rachel Sarfati, Kuratorin am Israel-Museum.
Die Künstlerin war Luna, Tochter von Yehuda (Leone) aus der bürgerlichen jüdischen Familie Ambron. Die ursprünglich aus Spanien stammenden Ambrons ließen sich nach der Vertreibung in Rom nieder, wo sie zu einer der wohlhabendsten und prominentesten Familien im Ghetto wurden.
Privatsammlungen Die Megilla ist das erste hebräische Manuskript einer Soferet in der Sammlung des Museums. Tatsächlich sind weltweit nur zwei weitere von einer Frau signierte Esther-Rollen bekannt, die beide in Privatsammlungen aufbewahrt werden.
Durch die Ankunft der Schriftrolle zusammen mit einem Segensblatt, das zu Purim rezitiert wird und ebenfalls von Luna erstellt wurde, kann das Museum mehr über die Schreiberin und ihre Arbeit erfahren. »Es wird ein neues Licht auf die Rolle und Beteiligung der Frau im jüdischen Leben, der Kunst und religiösen Praktiken werfen«, so Sarfati.
Weltweit sind nur zwei weitere von einer Frau signierte Esther-Rollen bekannt.
Eine Illustration auf dem geschmückten Segensbogen zeigt Haman, der den auf einem Pferd sitzenden Mordechai anführt, während Musiker aufspielen. Dazu sind zwei Embleme zu sehen, jedes mit einem Löwen und einem Halbmond, dem Symbol der Familie Ambron.
Schneefall Purim wurde in diesem Jahr zumindest in einigen Teilen Israels bei Schneefall gefeiert. Damit die Wiederkehr des Winters den Straßenfeiern allerdings keinen Strich durch die Rechnung machte, zogen viele Orte die Partys und Paraden um einen Tag vor.
»In diesem Jahr werden wir Purim in den Schulen einen Tag früher feiern«, sagte Jerusalems Bürgermeister Moshe Lion. »Dies ist auf das erwartete stürmische Wetter und sogar auf Schnee zurückzuführen. Wir werden die Kinder aber nicht enttäuschen und mit Kostümen und fröhlichen Festen feiern.«