Nach der Messerattacke von Tel Aviv geht in Israel wieder die Angst um. Erst eineinhalb Wochen vorher hatte ein Anschlag in der Nähe von Eilat mit acht Toten das Land schockiert. Die zwei Terroranschläge innerhalb weniger Tage haben das Land in Alarmbereitschaft versetzt.
In der Nacht zum vergangenen Montag hatte ein Palästinenser in der Metropole am Mittelmeer einen blutigen Anschlag mit einem gestohlenen Taxi verübt. Der 21-Jährige aus Nablus im Westjordanland war mit dem Fahrzeug in eine Polizeisperre vor dem berühmten Club Haoman 17 im Süden der Stadt gerast und überfuhr dabei drei Polizisten.
Anschließend stach er mit einem Messer auf weitere Beamte und Passanten ein. Acht Menschen, darunter zwei Schwerverletzte, mussten in Krankenhäuser eingeliefert werden. Durch die routinemäßige Straßensperre wurde offenbar Schlimmeres verhindert. Nach eigenen Angaben hatte der mutmaßliche Terrorist geplant, in den Club zu gelangen, wo zu dieser Zeit etwa 2.000 Jugendliche das Ende der Ferien feierten.
Club Der Tel Aviver Polizeichef Assaf erklärte, dass es sich zweifelsohne um einen Anschlag mit politischem Hintergrund handele, der Angreifer gab bei der Vernehmung an, die Tat vorbereitet zu haben. Sicherheitsminister Yitzhak Aharonovitch lobte den Einsatz der Sicherheitskräfte und besuchte anschließend den Club, wo er den Jugendlichen einen Ratschlag mit ins neue Schuljahr gab: »Seid in nächster Zeit besonders wachsam und meldet Verdächtiges umgehend der Polizei.«
Viele Menschen sorgen sich nun, dass eine erneute Welle der Gewalt Israel überrollen könnte. Die vermehrten Sicherheitsleute vor Clubs, Bars und Cafés, an Bushaltestellen und Supermärkten, die nach den zahlreichen blutigen Anschlägen der Jahre 2001 und 2002 Stellung bezogen hatten, waren in den letzten Jahren immer weniger geworden.
Nun überlegen Geschäftsinhaber zunehmend, wieder Leute einzustellen, die an der Tür für Sicherheit sorgen. Wie der Besitzer des Cafés Bukowsky in Tel Aviv, Oren Schener. »Wir haben schon seit ein paar Jahren niemanden mehr an der Tür stehen, die Leute kommen und gehen, wie sie wollen«, sagt er. »Nach Montagnacht müssen wir das aber wohl überdenken.«