Steffen Seibert, der deutsche Botschafter in Israel, ist am Freitag mit Teilnehmern des Marsches für die Freilassung der rund 240 Geiseln der Hamas zusammengetroffen. Am Dienstag war der Marsch in Tel Aviv gestartet, befand sich am Morgen des vierten Tages in Latrun an der Schnellstraße in Richtung der israelischen Hauptstadt.
Dort sprach Seibert mit Angehörigen und Freunden der Geiseln. Dabei versicherte er ihnen die Unterstützung der Bundesrepublik. Man hoffe für die Freilassung aller Entführten: »Wir setzen uns auf allen politischen und diplomatischen Ebenen dafür ein.« Man sei in den Herzen und Gedanken seit dem 7. Oktober bei ihnen, so Seibert: »Wir fühlen den Schmerz, den Sie und Ihre Familien fühlen.«
Der Marsch soll am Samstag in Jerusalem ankommen. Dort wollten die Teilnehmer zum Amtssitz von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu ziehen, wie die Organisation der Angehörigen mitteilte. Sie forderten Netanjahu zu einem Treffen auf. »Treffen Sie uns und erklären Sie, welche Bedingungen Israel für einen Austausch von Geiseln stellt«, stand in einer Pressemitteilung des Forums der Angehörigen der Geiseln. Alle Israelis seien aufgerufen, sich dem Marsch und der Forderung nach Freilassung der Verschleppten anzuschließen.
Am 7. Oktober hatten Terroristen der Hamas und anderer Gruppen bei Massakern und Angriffen im israelischen Grenzgebiet rund 240 Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Wie viele von den anderen noch am Leben sind, ist unklar. ja/dpa