Fünf Athleten sind es nur, die Israel bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi repräsentieren. Doch sogar um diese kleine Delegation hatte es Streit gegeben.
Dabei ist der Start von Vladislav Bykanov im Eisschnelllaufen, immerhin einer der besten zehn Europäer, unstrittig. Genau wie der von Virgile Vandeput, der schon fürs belgische Jugendnationalteam antrat und Israel im Riesen- und Spezialslalom vertreten wird.
Doch um die – mittlerweile doch nominierten – Eiskunstläufer Alexej Bychenko und um das Eiskunstlaufpaar Evgeni Krasnopolski und Andrea Davidovich gab es Ärger. Noch im Oktober 2013 wollte Israels Olympisches Komitee die drei nicht nominieren, obwohl sie sich nach den Kriterien des IOC qualifiziert hatten. Israelische Funktionäre hatten sich auf die These versteift, um Israel zu repräsentieren, genüge nicht die internationale Anforderung des Weltverbandes. Vielmehr müssten die Athleten »sehr nah daran sein, einen Podiumsplatz und eine Medaille zu erreichen«, wie es Vladimir Shklar formulierte, Vizepräsident des Olympischen Komitees von Israel. Shklar selbst fährt übrigens als Chef de Mission nach Sotschi.
Proteste Nach Protesten in der Presse durften die drei Eiskunstläufer schließlich doch bei Shklars Reisegruppe anheuern. Krasnopolski/Davidovich sorgen sogar für eine, zugegeben: kleine, sporthistorische Novität: Sie sind das erste israelische Eislaufpaar bei Olympia.
Nicht dabei ist Bradley Chalupski. Dem 28-jährigen Skeletonfahrer half nicht mal ein in der internationalen Fachpresse entfachter Proteststurm. Dabei konnte Chalupski immerhin schon einmal einen international renommierten Wettbewerb gewinnen, den »America’s Cup Race« 2011. Chalupski, der aus den USA stammt und in Jerusalem lebt, gehört zwar zum israelischen Skeleton-Nationalteam. Allerdings erkennen Israels Funktionäre die Bob- und Skeletonföderation nicht an. Versuche, diese noch schnell unter das Dach des Eisschnell- und -kunstlaufverbandes zu holen, scheiterten. Skeleton sei nicht Teil des israelischen Sportsystems, erklärte Shklar.
In dem Brief, in dem Chalupski die Ablehnung mitgeteilt wurde, wünschte man ihm »Glück bei den anstehenden Olympischen Spielen«.