»Peinlich, peinlich«, sagte der israelische Reporter während der Liveübertragung der Eröffnungszeremonie der Kurzbahn- WM in Dubai. Während der Iran mit dem vollen Namen ausgerufen wurde als »Islamische Republik Iran«, wurde beim Vorbeigehen des israelischen Delegierten nur »I-S-R« gerufen, die drei ersten Buchstaben. Die israelische Delegation beklagte sich beim Schwimm-Weltverband FINA.
Ärger gab es schon im Vorfeld der WM, zu der über 800 Sportler aus etwa 140 Ländern vom 15. bis 19. Dezember in Dubai weilten. Zunächst hatten die Behörden den Israelis mitgeteilt, dass sie keine eigenen Sicherheitsleute mitbringen dürften. Das ist jedoch seit dem Terrorüberfall bei den Olympischen Spielen in München 1972 üblich. Auf Druck der FINA beschloss die israelische Delegation, dennoch an den Persichen Golf zu reisen.
Beziehungen Da es weder diplomatische Beziehungen noch direkte Flugverbindungen zwischen beiden Ländern gibt, mussten die Israelis über Jordanien fliegen. Dubai hatte zuvor mitgeteilt, dass die Delegation ihr Visum erst bei der Ankunft erhalten würde. Mit Verweis auf die fehlende Einreisegenehmigung weigerte sich die jordanische Fluggesellschaft zunächst, die Israelis überhaupt an Bord zu lassen. Als die Mannschaft dann nur einen Tag vor Beginn der Wettkämpfe am Ziel eintraf, wurde sie einer peinlich genauen Gepäckdurchsuchung unterzogen. Begleitet von mindestens »sieben sichtbaren Geheimdienstleuten«, wie ein Sportler sagte, wurden sie in ein separates Hotel gebracht, fern der übrigen Delegationen.
Im vergangenen Jahr hatte das Emirat der israelischen Tennisspielerin Schachar Peer die Einreise verweigert, was zu Protesten und einer Strafgebühr für Dubais Tennisverband in Höhe von 300.000 US-Dollar führte. In diesem Frühjahr erhielt Peer doch ein Visum, musste aber ihre Zeit im Hotel oder im Tennisclub verbringen.
Wie die meisten arabischen Staaten lässt auch Dubai Israelis nicht ohne Weiteres einreisen. Hinzu kommt, dass der israelische Mossad verdächtigt wird, im Januar mehrere als Tennisspieler getarnte Agenten ins Land geschickt zu haben, die dort einen Waffenhändler der Hamas, Mahmud el Mabhuh, in seinem Hotelzimmer ermordeten.