Schweigen
Israels First Lady Michal Herzog hat sich zu Wort gemeldet. In einem Artikel im US-Nachrichtenmagazin »Newsweek« verurteilte sie internationale Menschenrechtsorganisationen dafür, dass sie sich nicht zu den zahlreichen Vergewaltigungen und anderen Gewalttaten äußerten, die Hamas-Terroristen während ihres Angriffs am 7. Oktober gegen israelische Frauen verübt hatten. »Das Schweigen internationaler Menschenrechtsorganisationen und die mangelnde Bereitschaft, israelischen Frauen angesichts überwältigender Beweise zu glauben, waren verheerend«, schrieb sie. Dies sei ein zweiter Schock für das Land gewesen nach den beispiellosen Hamas-Angriffen. Diese »haben unser tiefes Verständnis der Grausamkeit geschlechtsspezifischer sexueller Gewalt tiefgreifend beeinflusst – und unser Vertrauen in die internationalen Organisationen, die behaupten, sich um Frauen zu kümmern«, so Herzog.
Soldatinnen
Am 7. Oktober nahm eine Gruppe junger israelischer Frauen als erste weibliche Panzerbesatzung in Israel und wohl auch weltweit an einem aktiven Kampf teil. In einem Interview mit dem Fernsehsender Kanal 12 berichteten die Soldatinnen, wie sie ab 6.30 Uhr über Hauptstraßen preschten, um zu einigen der 20 Gemeinden im Süden Israels zu gelangen, die angegriffen wurden, Terroristen zur Strecke brachten und Durchbrüche an der Grenze zu Gaza sicherten. Die Soldatinnen sind Teil des gemischtgeschlechtlichen leichten Infanteriebataillons Caracal. Sie waren nach einem zweijährigen Pilotprogramm im Jahr 2022 fest in die israelischen Streitkräfte aufgenommen worden. Auf ihren Heroismus angesprochen, sagte die als Tamar identifizierte Kommandantin gegenüber Kanal 12: »Ich habe das Gefühl, dass es genau das ist, wofür wir trainiert haben.« Und ihre Kameradin Hila fügte hinzu: »Wusste der Terrorist, dass sich Mädchen in den Panzern befanden? Nein. Jungen, Mädchen – was macht das schon?«
Babynamen
Beʼeri, Nahal Oz oder Nir Oz und der Nova-Rave – einerseits sind das die Orte des Grauens des »Schwarzen Schabbats«, andererseits scheint es aber ein Bedürfnis zu geben, diese Namen wieder in einen positiveren Kontext zu setzen. Denn in den kürzlich veröffentlichten Listen der israelischen Meldebehörden, in denen die 17.629 seit dem 7. Oktober Neugeborenen erfasst sind, gibt es einige Auffälligkeiten. So erhielten 49 Jungen und ein Mädchen den Namen Oz, das hebräische Wort für »Macht« – eigentlich ein gängiger Name. Ähnliches lässt sich zu Erez sagen, fünf Jungen und drei Mädchen wurden nun so genannt. Aber 34 Jungen und elf Mädchen bekamen den Namen Be’eri, drei weitere Mädchen den in Israel eher unbekannten Namen Nova.
Impfmüdigkeit
Obwohl Ärzte empfehlen, dass sich vor allem ältere Menschen regelmäßig gegen Grippe impfen lassen sollten, herrscht in Israel derzeit wohl Impfmüdigkeit. Schuld daran, so wird vermutet, waren die vielen Corona-Impfungen aus der Zeit der Pandemie. So ist der Anteil der Senioren, die sich den schützenden Pikser verpassen ließen, um satte 20 Prozent niedriger als im Vorjahr. Dabei mussten im vergangenen Winter 7287 Personen wegen schwerer Grippe ins Krankenhaus, 266 von ihnen starben. Bekannt wurden diese Zahlen jetzt auf einer Sitzung des Gesundheitsausschusses der Knesset. Sein Vorsitzender, der Abgeordnete Yoni Mashariki, sagte, dass diese Situation die Krankenhäuser belasten kann und in Kriegszeiten eine Gefahr darstellt. Er forderte das Gesundheitsministerium auf, den vier Krankenkassen Anreize zu geben, um die gefährdete Bevölkerung zur Impfung zu motivieren.
Piraterie
Bewaffnete Angreifer haben am Sonntag vor der jemenitischen Küste einen Tanker erst gekapert, dann aber wieder freigelassen, bevor sie anschließend von der US-Marine festgesetzt wurden. Zudem feuerten die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen zwei Raketen auf das amerikanische Kriegsschiff »USS-Mason«, das der »Central Park« zu Hilfe eilte. Der Tanker, der unter liberianischer Flagge fährt, wird von Zodiac Maritime verwaltet, die teilweise wiederum dem israelischen Milliardär Eyal Ofer gehört. Das Kapern der »Central Park« ist der zweite Vorfall innerhalb weniger Tage, der sich gegen israelische Eigner richtet. Erst am Freitag zuvor war ein Containerschiff, das einem anderen israelischen Milliardär gehört, von einer Drohne wahrscheinlich iranischen Ursprungs im Indischen Ozean angegriffen worden. Der Iran hat weder zugegeben, hinter dieser Attacke zu stecken, noch hat er entsprechende Meldungen dementiert. ja