Nach Schüssen auf israelische Soldaten an der Grenze zum Libanon hat Israels Militär (IDF) in der Nacht zu Mittwoch Ziele in dem Nachbarland angegriffen, um seine Bürger zu schützen. Beschossen worden seien Beobachtungsposten der Hisbollah-Miliz im Grenzgebiet, teilten die IDF mit. Eingesetzt wurden demnach unter anderem Kampfhubschrauber.
Augenzeugen aus dem Süden Libanons gaben an, Gebiete in Mais al Dschabal und Hula seien beschossen worden. Ein zur Terrororganisation Hisbollah gehörender TV-Sender berichtete, dass Israels Artillerie auf beide Gebiete gefeuert habe. Im Norden Israels durften Bewohner Manaras und umliegender Gemeinden kurzzeitig ihre Häuser nicht verlassen; Straßen wurden gesperrt.
Der Libanon und Israel befinden sich offiziell noch im Krieg. An der gemeinsamen Grenze kommt es immer wieder zu Angriffen der Hisbollah auf Israel.
IRAN Die im Libanon sehr einflussreiche schiitische Terrororganisation ist eng mit dem Iran verbündet und sieht wie Teheran in Israel einen Erzfeind. Der letzte Krieg zwischen der Hisbollah und Israel endete vor 14 Jahren.
Die israelische Armee hatte ihre Truppen an der Nordgrenze zuletzt verstärkt, nachdem der zur Hisbollah gehörende TV-Sender Israel für den Tod eines Mitglieds der Miliz bei einem Angriff in Syrien verantwortlich gemacht hatte. Befürchtet wurden in Israel daraufhin Vergeltungsaktionen. Das israelische Militär verhinderte zuletzt nach eigenen Angaben zwei Angriffe an den Grenzen des Landes im Norden. dpa/ja