Schüler haben im Norden Israels beim Wandern eine byzantinische Goldmünze auf einem Feld gefunden. »Die Goldmünze wurde zwischen 420 und 423 nach christlicher Zeitrechnung unter Kaiser Theodosius II. in Konstantinopel – dem heutigen Istanbul – geprägt«, wie Gabriela Bijovski, eine Münzenexpertin der israelischen Altertumsbehörde, am Dienstag bekannt gab.
Auf einer Seite der Goldmünze ist nach Angaben der israelischen Münzenexpertin der byzantinische Kaiser Theodosius II. zu sehen, auf der anderen die Siegesgöttin Victoria. »Ähnliche Münzen kennt man aus dem Byzantinischen Reich, diese ist jedoch die erste, die in Israel gefunden wurde«, so Bijovski.
SANHEDRIN Die Münze symbolisiert einen dramatischen Moment in der jüdischen Geschichte, sagte Jair Amizur, Chefarchäologe der Behörde. Damals habe Kaiser Theodosius II. den Sanhedrin, den jüdischen Rat in Galiläa, entmachtet. Danach habe sich das Zentrum des jüdischen Lebens von Galiläa nach Babylon verschoben.
Die Altertumsbehörde zeichnet die Schüler aus, weil sie die Münze den Behörden übergeben hatten.
»Eine solche einzelne Goldmünze zu finden, ist ungewöhnlich«, sagt Nir Distelfeld, der Anti-Diebstahlsbeauftragte der Altertumsbehörde. »Solche Münzen sind sehr wertvoll gewesen, weshalb die Menschen gut auf sie aufgepasst haben.«
Die Altertumsbehörde zeichnete die vier Schüler mit einem Zertifikat für gute Bürgerschaft aus, weil sie die Münze den Behörden übergeben hatten.
Das Römische Reich wurde im Jahre 395 nach Beginn der modernen Zeitrechnung in eine westliche und eine östliche Hälfte aufgeteilt. Jerusalem war bis zur Eroberung durch die Araber im Jahre 638 Teil des oströmischen oder Byzantinischen Reichs. dpa/ja