In Israel ist am Mittwoch nach jahrelangen Bauarbeiten eine Schnellbahnstrecke zwischen den Großstädten Jerusalem und Tel Aviv eröffnet worden. »Das ist wirklich ein Feiertag«, sagte Transportminister Bezalel Smotrich vor der Eröffnungsfahrt. Dies sei »eine physische Verbindung, aber auch eine symbolische« zwischen Jerusalem im Zentrum des Landes und Tel Aviv an der Küste. Mit der Elektrifizierung der Zugstrecke sollen Fahrgäste in weniger als 30 Minuten von einem Ballungszentrum in das andere kommen.
Bisher müssen Fahrgäste noch am internationalen Flughafen Ben Gurion in der Nähe von Tel Aviv umsteigen. Die Fahrtzeit dauert rund eine Dreiviertelstunde.
Von diesem Samstagabend an können Fahrgäste das neue Angebot nutzen - allerdings vorerst nur von der Haltestelle HaHagana im Süden Tel Avivs aus. Für die Weiterfahrt ins Zentrum der Stadt müssen Fahrgäste umsteigen. Der Anschluss der zentral gelegenen Haltestellen an die Elektrifizierung soll »in den kommenden Monaten« erfolgen, wie ein Sprecher des Transportministeriums sagte.
Nach langen Verzögerungen war im September 2018 zunächst die Teilstrecke zwischen dem Flughafen Ben Gurion und Jerusalem in Betrieb genommen worden. Ein großer Teil der Trasse wurde vom Bauunternehmen Max Bögl aus der Oberpfalz hergestellt.
Bereits 2005 war der Spatenstich für die sogenannte King-David-Linie erfolgt. Sie soll helfen, massive Staus in den Ballungszentren aufzulösen. Sieben Milliarden Schekel (rund 1,8 Milliarden Euro) kostet das Mammutprojekt: Neun Brücken und fünf Tunnel wurden gebaut - insgesamt 57 Kilometer Strecke. dpa