Der israelische Inlandsgeheimdienst Schin Bet hat die im Gazastreifen herrschende Hamas beschuldigt, zwei Minderjährige im Westjordanland für »terroristische Aktivitäten« angeworben zu haben.
Die Rekrutierung der beiden Jugendlichen aus der Stadt Beit Ummar erfolgte nach einer Mitteilung des Nachrichtendienstes vom Montag über das Internet. Der Kontakt zu ihnen sei über soziale Netzwerke regelmäßig und über Monate hinweg gehalten worden.
ENTFÜHRUNG Den Ermittlungen zufolge sollten die Minderjährigen Waffen, Munition, Uniformen und Geld erhalten. Sie seien auch aufgefordert worden, Informationen über israelische Siedlungen zu sammeln und eine Entführung vorzubereiten.
Laut Schin Bet wurden die Jugendlichen im Oktober festgenommen.
Nach Angaben des Geheimdienstes waren die Jugendlichen - einer von ihnen erst 16 Jahre alt - im Oktober festgenommen worden, inzwischen wurde Anklage gegen sie erhoben.
ANSCHLÄGE Ein Vertreter der islamistischen Hamas im Westjordanland wies die Vorwürfe als falsch zurück. Seit ihrer Gründung sei es in der Hamas noch nie gestattet gewesen, Minderjährige zu rekrutieren, sagte Wasfi Kabha der Deutschen Presse-Agentur.
Israel, die USA und die EU stufen die Hamas als Terrororganisation ein.
Minderjährige hätten in den vergangenen Jahren bei Anschlägen allein gehandelt, ohne Weisung der Hamas oder anderer Gruppen.
TERRORORGANISATION Israel, die USA und die EU stufen die Hamas als Terrororganisation ein. Die 1987 gegründete und vom Iran unterstützte Gruppe bestreitet das Existenzrecht Israels und fordert die gewaltsame Errichtung eines islamischen Palästinas vom Mittelmeer bis zum Jordan.
Ihr militärischer Arm hat wiederholt Terroranschläge auf Israelis verübt. Im Westjordanland regiert die mit der Hamas rivalisierende Fatah. dpa