Ein Scheich aus den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) ist in einem außergewöhnlichen Schritt bei dem israelischen Fußballverein Beitar Jerusalem eingestiegen. Hamad bin Chalifa al-Nahjan, Geschäftsmann und Verwandter der Herrscherfamilie, übernimmt 50 Prozent der Anteile, wie der Club nun mitteilte.
Teile der Fanszene von Beitar Jerusalem gelten als sehr rechts. Sie hatten in der Vergangenheit immer wieder mit rassistischen Ausfällen vor allem gegen Araber Empörung ausgelöst. Die Vereinsspitze unter Besitzer Mosche Hogeg bemüht sich, dem entgegenzuwirken.
WANDEL Der sechsmalige israelische Meister sprach in einer Mitteilung von einem »historischen und aufregenden Tag«. Al-Nahjan sagte demnach, er sei begeistert, Partner eines solchen Clubs zu sein. Er habe viel von dem Wandel in dem Verein gehört.
Nach Angaben des Vereins sagte al-Nahjan zu, in den kommenden zehn Jahren 300 Millionen Schekel (etwa 76 Millionen Euro) in den Verein zu investieren. Der israelische Fußballverband beglückwünschte beide Seiten zu der Vereinbarung.
Das Geschäft erfolgt im Zuge einer Annäherung beider Länder. Die Staaten hatten im August die Aufnahme diplomatischer Beziehungen beschlossen. Die Emirate rückten damit von der Linie arabischer Länder ab, Beziehungen mit Israel zu verweigern, solange der Konflikt mit den Palästinensern nicht gelöst ist.