Rund 900 Holocaust-Überlebende sind nach offiziellen Angaben im vergangenen Jahr in Israel nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben.
Insgesamt starben im Jahre 2020 rund 17.000 Holocaust-Überlebende, wie Israels Zentrales Statistikbüro am Dienstag mitteilte. Rund 3300 Menschen starben in Israel im vergangenen Jahr nach einer Corona-Infektion, etwa ein Viertel davon Holocaust-Überlebende.
Infektion Bei rund 5300 Holocaust-Überlebenden sei eine Infektion mit dem Virus Sars-CoV-2 nachgewiesen worden, 17 Prozent seien daran gestorben. Alle Holocaust-Überlebenden seien über 75 Jahre alt, rund 17 Prozent davon über 90.
Ingesamt betrug die Zahl der Holocaust-Überlebenden in Israel demnach zum Ende des Jahres 2020 rund 179.600. Die Zahlen wurden anlässlich des internationalen Holocaust-Gedenktag am Mittwoch veröffentlicht.
Impfung Moshe Kantor, Präsident des Europäisch Jüdischen Kongresses (EJC), rief am Montag die EU-Mitgliedsstaaten dazu auf, Holocaust-Überlebende so schnell wie möglich gegen das Coronavirus zu impfen. »Zeit ihres Lebens haben sie große mentale Stärke gezeigt, aber während der gegenwärtigen Krise sind viele traurigerweise allein und unter Schmerzen gestorben«, sagte Kantor bei einer Online-Konferenz.
Viele kämpften gegenwärtig um ihr Leben, viele litten unter extremer Isolation. »Wir schulden es den Überlebenden, zu gewährleisten, dass sie ihre letzten Jahre in Würde, ohne Angst und in Gesellschaft ihrer Lieben verbringen können.« dpa