Nach der Eskalation der Gewalt in der vergangenen Woche hat sich die Lage an der Grenze zum Gazastreifen mittlerweile etwas entspannt. Derweil gehen die ägyptischen Versuche weiter, einen Waffenstillstand zwischen Israel und der Hamas zu erreichen.
Am vergangenen Freitag waren rund 10.000 Palästinenser an den Zaun gekommen, noch immer warfen viele Steine und Molotowcocktails, doch alles sei nach Angaben der israelischen Armee »relativ zurückhaltend« gewesen. Eine Woche zuvor waren es noch doppelt so viele Demonstranten gewesen.
luftwaffe Die Luftwaffe flog im Anschluss einen Angriff auf eine Terrorzelle, nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza wurde dabei ein Mann getötet. Dieselbe Behörde gab an, dass bei den letzten Protesten 100 Demonstranten verletzt worden seien.
Dennoch erklärte die IDF: »Dies war das ruhigste Wochenende seit dem Beginn der Grenzproteste am 30. März.« An verschiedenen Stellen am Sicherheitszaun seien Offizielle der Hamas aufgetaucht und hätten die Demonstranten instruiert, sich von der Grenze fernzuhalten. An anderen Stellen jedoch sei nach wie vor Gewalt ausgebrochen. Die Armee fordert von der regierenden Hamas, alle gewalttätigen Aufstände zu beenden. Die Hamas soll den Ägyptern versprochen haben, die Proteste gegen die »israelische Besatzung« 500 Meter vom Zaun entfernt abzuhalten.
Ägyptische Vermittler werden erneut am Donnerstag in Gaza und Israel erwartet, um weiter mit den verfeindeten Parteien zu verhandeln. Der Gesandte aus Kairo, Geheimdienstchef Abbas Kamel, hatte seinen für vergangene Woche geplanten Besuch verschoben, nachdem eine palästinensische Rakete aus dem Gazastreifen ein Haus in Beer Sheva getroffen und es zerstört hatte.
sanktionen Kamel will sich dieses Mal auch mit Palästinenserpräsident Mahmud Abbas treffen, um ihn dazu zu bewegen, die Sanktionen gegen die Enklave aufzuheben. Mit diesen will Abbas erreichen, dass die Hamas ihre Macht oder zumindest Teile davon aufgibt. Doch die Ägypter meinen, dass sie alles nur schlimmer machen.
Ein Waffenstillstand indes würde die Regierung am Nil ihrer Meinung nach in die Lage versetzen, mit Israel über weitreichende wirtschaftliche Erleichterungen für Gaza zu verhandeln, die die katastrophalen Bedingungen in der Enklave »dramatisch verbessern« würden.