Pünktlich um 9.50 Uhr starteten die Motoren, ein dumpfes Grollen, dann fuhren die vier Maschinen vom Hof der israelischen Botschaft in Berlin. Nächster Halt: Jerusalem. Zumindest beinahe, denn die vier Fahrer vom »Ride4Solidarity« werden sich zuvor noch mit anderen Motorradfahrern treffen, die zum gleichen Zeitpunkt am Dienstagmorgen aus London gestartet waren. In genau 23 Tagen wird die Gruppe dann in Jerusalem ankommen – zur Eröffnung der 20. Maccabiah.
Leonid Rosenthal, der die Idee zu dieser Fahrt hatte, nahm sich für diesen Trip eine historische Reise aus den 30er-Jahren zum Vorbild. »Wir wollten diese Fahrt wiederholen, nur in die andere Richtung«, sagte der Rechtsanwalt kurz vor der Abfahrt. Alle stünden hinter der Idee von Makkabi und hinter dem Staat Israel, betonte Rosenthal. Vor allem aber gelte es, mit dieser Fahrt »ein Zeichen zu setzen«.
Teddy-Stadion Unterstützung bekommen die Fahrer auch vom israelischen Botschafter Yakov Hadas-Handelsman, der, wie er erzählte, den Fahrern eigentlich auch etwas für sein Zuhause in Jerusalem hätte mitgeben können, da sich seine Wohnung ganz in der Nähe des Teddy-Stadions befinde. Aber er wollte dann doch nicht für noch mehr Gepäck sorgen. »Diese Reise hat eine besondere Bedeutung«, sagte Hadas-Handelsman. Die Inititiative sei »eine wirkliche Unterstützung der Maccabiah und des jüdischen Volkes«. Es gehe dabei um viel mehr als nur Sport. »Es ist ein Event des jüdischen Volkes, und das jüdische Volk braucht besonders in diesen Tagen Unterstützung.«
Bevor Rogel Rachman und Mike Delberg im Namen der Botschaft und im Namen von Makkabi den Fahrern die Makkabi- und die Israel-Flagge übergaben, sprach der Grünen-Politiker Volker Beck darüber, wie wichtig es sei, gerade in heutiger Zeit »sichtbar zu sein und Flagge zu zeigen«.
Mit einem Zitat aus Psalm 121, das Rabbiner Yehuda Teichtal vorlas, machten sich die Fahrer auf den Weg – vor ihnen liegen über 4000 Kilometer, ein paar davon haben sie bereits geschafft.