Israel

Raketenangriff nördlich von Tel Aviv

Vom Haus in Mishmeret blieben nach dem Raketenangriff nur Trümmer übrig. Foto: Flash 90

Ein Haus nordöstlich von Tel Aviv ist am Montag direkt von einer Rakete getroffen worden. Dabei wurden in der Ortschaft Mishmeret nach Angaben von Sanitätern sieben Menschen verletzt, darunter auch Kinder. Eine Armeesprecherin in Tel Aviv bestätigte, man habe einen Raketenabschuss aus dem Gazastreifen festgestellt. In dem israelischen Ort hatte es zuvor Raketenalarm gegeben.

Nach Angaben des Rettungsdienstes Magen David Adom waren unter den Verletzten auch drei Kinder – ein Baby, ein dreijähriges Kleinkind und eine Zwölfjährige. Eine 60-Jährige und eine 30-jährige Frau seien unter anderem durch Raketensplitter verletzt worden. Zudem würden einige Menschen wegen Schocks behandelt. Das beschossene Haus ging in Flammen auf. Die Polizei sperrte das Gebiet ab.

Unter den Verletzten sind auch drei Kinder – ein Baby, ein dreijähriges Kleinkind und eine Zwölfjährige.

MILITANT Der Angriff erfolgte mitten im israelischen Wahlkampf, zwei Wochen vor der Parlamentswahl. Militante Palästinenser feuern häufig Raketen auf das Grenzgebiet um den Gazastreifen ab. Es ist jedoch ungewöhnlich, dass ein Geschoss so weit entfernt von dem Küstenstreifen einschlägt.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Nach dem Raketenangriff sagte eine israelische Armeesprecherin am Montagvormittag, man wolle weitere Truppen in die Nähe des Gazastreifens entsenden. Es handele sich um zwei Brigaden (Infanterie und Panzer). Außerdem solle eine begrenzte Anzahl von Reservisten in verschiedenen Einheiten für spezifische Aufgaben einberufen werden.

Iron Dome Die Armeesprecherin sagte, es handele sich um eine von der im Gazastreifen herrschenden Hamas selbst hergestellte Rakete. Sie habe eine Reichweite von rund 120 Kilometern. »Die Hamas hat diese Rakete abgefeuert«, sagte die Sprecherin. »Wir sehen die Hamas als verantwortlich für alles, was im Gazastreifen passiert.« Berichte, denen zufolge das Geschoss möglicherweise versehentlich abgefeuert wurde, wollte sie nicht kommentieren.

Auf die Frage, warum die israelische Raketenabwehr Iron Dome die Rakete nicht abgefangen hat, sagte die Sprecherin: »Iron Dome beschützt nur die Gebiete, in denen es aufgestellt ist.«

Militante Palästinenser hatten bereits am Sonntag Sprengsätze nach Israel geschickt und Soldaten an der Grenze mit Sprengsätzen beworfen.

Am 14. März hatte es den ersten palästinensischen Raketenangriff auf die Küstenmetropole Tel Aviv seit dem Gaza-Krieg 2014 gegeben. Daraufhin hatte Israels Luftwaffe Ziele in dem Palästinensergebiet am Mittelmeer bombardiert. Damals hieß es laut der palästinensischen Terrororganastion Hamas, die beiden Geschosse seien versehentlich aus dem Gazastreifen abgefeuert worden.

Der Konflikt mit der im Gazastreifen herrschenden Hamas hatte sich zuletzt wieder verschärft. An der Grenze zu Israel kommt es wieder verstärkt zu teilweise gewaltsamen Protesten.

SPRENGSÄTZE Am Sonntagabend hatten israelische Panzer nach Armeeangaben Hamas-Posten in dem Palästinensergebiet beschossen. Militante Palästinenser hatten zuvor Flugkörper mit Sprengsätzen nach Israel geschickt und Soldaten an der Grenze mit Sprengsätzen beworfen.

»Es gab hier einen bösartigen Angriff auf den Staat Israel, und wir werden mit Nachdruck reagieren«, sagte Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am Montag nach dem Angriff. »Angesichts der sicherheitspolitischen Vorfälle habe ich beschlossen, meinen Besuch in den USA zu verkürzen.« Er wolle direkt nach einem Treffen mit US-Präsident Donald Trump am Montagabend zurückreisen, »um unsere Aktionen aus der Nähe zu leiten«.  dpa/ja

Nahost

Katz fordert Plan für Hamas-Niederlage

Sollten die Geiseln nicht bis zum 20. Januar freigelassen werden, will der israelische Verteidigungsminister eine komplette Zerschlagung der Terrorgruppe

 10.01.2025

Nachruf

Eine unabhängige Beobachterin mit Herzensbildung

WELT-Chefredakteur Jan Philipp Burgard nimmt Abschied von Israel-Korrespondentin Christine Kensche

von Jan Philipp Burgard  10.01.2025

Israel

Armee erklärt Hamas-Geisel Hamza Ziyadna (23) für tot

Erst am Mittwoch wurde die Leiche seines Vaters im Gazastreifen geborgen

 10.01.2025

Nahost

Biden: Hamas steht einer Vereinbarung im Weg

Dennoch glaubt der scheidende US-Präsident daran, dass ein Abkommen über eine Waffenruhe und die Freilassung von Geiseln der Hamas noch vor dem Ende seiner Amtszeit erlangt werden kann

 10.01.2025

Libanon

Ist die Wahl Joseph Aouns ein Zeichen der Hoffnung?

Es hat mehr als zwei Jahre und mehr als ein Dutzend Versuche gebraucht. Nun hat der Libanon endlich wieder einen Präsidenten. Kommt nun der lang erhoffte Neustart?

von Amira Rajab  09.01.2025

Nahost

Iranischer General: »Wir haben schweren Schlag erlitten«

Zum ersten Mal gibt ein hochrangiger Offizieller aus Teheran zu, dass der Fall von Bashar al-Assad das Regime geschwächt hat

von Sabine Brandes  09.01.2025

Polen

Duda würde Netanjahu nicht verhaften lassen

Am 27. Januar jährt sich die Befreiung von Auschwitz zum 80. Mal. Kommt der israelische Ministerpräsident trotz eines Haftbefehls gegen ihn?

 09.01.2025

München

Bayern-Torwart Peretz fällt vor Gladbach-Spiel mit schmerzhafter Nierenquetschung aus

Droht den Bayern beim Gladbach-Spiel ein Torwartproblem? Zuletzt fehlte Manuel Neuer, jetzt ist auch noch dessen Vertreter verletzt

 09.01.2025

Auszeichnung

Israelischer Präsident ehrt SPD-Politikerin Brigitte Zypries

Für ihren Einsatz für die deutsch-israelischen Beziehungen und gegen Antisemitismus ist SPD-Politikerin Brigitte Zypries mit der Ehrenmedaille des israelischen Präsidenten ausgezeichnet worden

 09.01.2025