In der Gegend um die israelische Küstenstadt Naharija sind zwei Menschen beim Einschlag einer Rakete der libanesischen Terrororganisation Hisbollah umgekommen. Es handelt sich israelischen Medienberichten zufolge um den 52-jährigen Ziv Belfer und den 54-jährigen Shimon Najm.
Weitere zwei Männer wurden im Kibbuz Kabri verletzt, als dort ebenfalls eine Terror-Rakete aus dem Libanon einschlug. Zuvor hatte die Hisbollah einen Kindergarten in Haifa mit einer Rakete angegriffen. Nicht alle Geschosse kann Israel abfangen.
Die amerikanische Regierung will derweil weiterhin militärische Unterstützung an Israel leisten. Auch nach Ablauf der von ihr gesetzten Frist zur Verbesserung der Versorgungssituation in Gaza geht die Hilfe laut Vedant Patel, dem Sprecher des US-Außenministeriums, weiter.
Konstante Gefahr
Die US-Regierung hatte Israel Mitte Oktober aufgefordert, die humanitäre Lage im Gazastreifen innerhalb von 30 Tagen erheblich zu verbessern. Andernfalls drohe ein Verstoß gegen US-Gesetze zur militärischen Unterstützung – was auch die amerikanische Militärhilfe für Israel gefährden könnte.
»Wir haben nicht festgestellt, dass sie gegen das US-Recht verstoßen. Wir werden das jedoch weiterhin beobachten und genau aufpassen«, erklärte Patel. Israel habe wichtige Schritte zur Verbesserung der humanitären Lage im Gazastreifen unternommen, hieß es. So sei der Grenzübergang Erez für Hilfslieferungen geöffnet worden, zudem solle auch der Grenzübergang in Kissufim wieder öffnen.
Allerdings ist es die palästinensische Terrororganisation Hamas, die ihre eigene Bevölkerung in Gaza in eine in höchstem Maße dramatische Lage gebracht hat und damit verantwortlich ist. Nicht nur sind die Menschen konstanter Gefahr ausgesetzt, auch da sie von der Hamas als lebende Schutzschilde missbraucht werden. Die Terroristen stehlen auch für die Bewohner bestimmte Hilfsgüter, um sie anschließend an sie zu verkaufen. Unter Druck gesetzt wird dennoch Israel.
Keine Erfahrung
Hilfsorganisationen warfen Israel vor, pro Tag dürften derzeit nur noch 42 Lastwagen pro Tag nach Gaza fahren. Laut der zuständigen COGAT-Behörde in Israel wurden allerdings seit dem 1. November durchschnittlich 80 Lastwagen pro Tag in den Küstenstreifen gelassen. 19.000 Tonnen an Hilfe wurden seither eingeführt.
Der künftige US-Präsident Donald Trump schlägt unterdessen erste Pflöcke für seine Nahost-Politik ein. Er nominierte den früheren Gouverneur von Arkansas, Mike Huckabee, als US-Botschafter in Israel. Der ehemalige Pastor gilt als lautstarker Unterstützer Israels. Er stellte sich in der Vergangenheit hinter den Siedlungsbau der israelischen Regierung im Westjordanland.
Trump hat im Wahlkampf angedeutet, die US-Außenpolitik stärker auf die Interessen Israels ausrichten zu wollen. Zudem ernannte er den Immobilieninvestor und Wahlkampfspender Steven Witkoff zum Sondergesandten für den Nahen Osten. Der regelmäßige Golf-Partner von Trump verfügt Medienberichten zufolge über keine diplomatische Erfahrung oder besondere Kenntnisse über den Nahen Osten.
Jemen und Syrien
Das US-Militär griff Stellungen proiranischer Terrorgruppen im Jemen und in Syrien an. Am Wochenende seien Luftangriffe auf mehrere Waffenlager der Huthi-Rebellen im Jemen geflogen worden, teilte das US-Verteidigungsministerium mit.
»Dort lagerten zahlreiche fortschrittliche konventionelle Waffen, die von den vom Iran unterstützten Huthis gegen US-amerikanische und internationale militärische und zivile Schiffe eingesetzt wurden, die in internationalen Gewässern im Roten Meer und im Golf von Aden unterwegs waren«, sagte Pentagon-Sprecher Pat Ryder.
In Syrien griff das US-Militär ein Waffenlager und ein Logistikzentrum einer proiranischen Miliz an, wie das US-Zentralkommando (Centcom) mitteilte, das unter anderem für den Nahen Osten zuständig ist. Der Angriff sei eine Reaktion auf Attacken auf US-Truppen in Syrien. »Wir haben deutlich gemacht, dass Angriffe auf US-Personal sowie Einheiten und Einrichtungen unserer Partner nicht toleriert werden«, sagte Centcom-Kommandeur Michael Erik Kurilla. im/dpa