Raketen
Es sollte ein sommerliches Open-Air-Konzert mit zahlreichen lokalen Bands für die Einwohner der südlichen Kleinstadt Sderot werden. Doch am Sonntagabend schrillte der Raketenalarm: Die Hamas hatte wieder einmal Raketen auf die Stadt in der Nähe des Gazastreifens abgeschossen. Unter den Konzertbesuchern, darunter Familien mit Kindern, brach daraufhin Panik aus. Mehrere Menschen nahmen mit ihren Smartphones Videos des Geschehens auf und stellten sie auf Facebook online. Der Warnruf »Zeva Adom« ist zu hören, daraufhin sieht man, wie zwei Raketen in der Luft von dem Abwehrsystem »Eiserne Kuppel« abgefangen und zur Explosion gebracht wurden. Das Publikum versuchte schreiend, die Ausgänge des Konzertgeländes zu erreichen. Eine weitere Rakete landete auf freiem Feld außerhalb des Stadtgebiets. Ein leerstehendes Gebäude wurde durch herabfallende Raketensplitter beschädigt. Schwerverletzte gab es keine, doch mehrere traumatisierte Konzertbesucher suchten anschließend ein Krisenberatungszentrum für Terroropfer auf. Die israelische Armee reagierte mit dem Beschuss von Stellungen der Hamas im Gazastreifen.
Besuch
Staatspräsident Reuven Rivlin hat die Familie der 17-jährigen Rina Shnerb besucht, die am vergangenen Freitag bei einem Terrorangriff in der Nähe von Dolev im Westjordanland getötet wurde. Ihr 46-jähriger Vater, Rabbiner Eitan Shnerb, und ihr 19-jähriger Bruder Dvir wurden bei dem Angriff mit einem Sprengsatz schwer verletzt und sind noch im Krankenhaus. Rina, Eitan und Dvir Shnerb waren am Freitag in dem beliebten Wandergebiet unterwegs, als ein Sprengsatz explodierte. Rina starb sofort, ihr Vater und ihr Bruder wurden schwer verletzt mit einem Hubschrauber ins HadassahKrankenhaus in Jerusalem gebracht. Dort bekamen sie am Montag auch Besuch von Premierminister Benjamin Netanjahu und seiner Frau Sara.
Düfte
Wie roch es eigentlich im Zweiten Tempel? Guy Erlich glaubt es zu wissen. Auf einem kleinen Hügel nahe der Siedlung Almog im Westjordanland baut der 48-Jährige angebliche biblische Pflanzen an, aus denen er Cremes, Parfums, Seifen und Honig gewinnt. Auf seiner »Balm of Gilead«-Farm züchtet er seit 2008 rund 60 verschiedene Blumen, Blüten und Bäume, die sonst in Ländern wie Somalia, Jemen, Äthiopien oder Oman wachsen. Dabei will er auch Duftstoffe nachgebildet haben, die zur Zeit der beiden jüdischen Tempel verwendet wurden, die in den Jahren 587 v.d.Z. und 70 n.d.Z. zerstört wurden. Ein Fünf-Milliliter-Fläschchen davon kostet 100 Schekel (etwa 25 Euro). Ebenfalls im Angebot hat Erlich ein Parfüm, wie es Cleopatra benutzt haben könnte, und Öle, mit denen die alten israelitischen Könige gesalbt wurden. Beim Identifizieren der Pflanzen geholfen hat ihm Elaine Solowey, Direktorin des Zentrums für Nachhaltige Landwirtschaft am Arava-Institut für Umweltstudien. »Die von Herrn Erlich gezüchteten Arten stammen wahrscheinlich aus dieser Region während der Antike, aber ganz sicher sein können wir nicht«, räumt Solowey ein. Dazu sei mehr Forschung notwendig – und mehr Forschungsmittel.
Handel
Südkorea und Israel haben sich nach dreijährigen Verhandlungen auf einen Freihandelspakt geeinigt. Premierminister Benjamin Netanjahu, Wirtschafts- und Industrieminister Eli Cohen und die südkoreanische Handelsministerin Yoo Myung-hee haben das Abkommen vergangene Woche in Jerusalem unterzeichnet. Beide Seiten waren zu insgesamt sechs Verhandlungsrunden zusammengekommen. 2018 belief sich der Handel zwischen Israel und Südkorea auf rund 2,5 Milliarden US-Dollar, ein Anstieg von fast 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Südkorea beseitigt unter dem Abkommen 99,9 Prozent seiner Zölle auf israelische Importe, darunter Maschinen und Elektrogeräte, Düngemittel, medizinische Geräte, Kosmetika, Kunststoffe, Metalle, Fruchtsäfte und Wein. Gleichzeitig wird Israel die Zölle für Produkte aus Südkorea senken, wie Autos und Autoteile, Kühlschränke, medizinische Geräte, elektronische Komponenten, Spielzeug und Spiele, Kunststoffe und Chemikalien. Auch wird das Abkommen für empfindliche Güter wie Grapefruits und Dünger aus Israel schrittweise umgesetzt. Für Israel ist es das erste Freihandelsabkommen mit einem asiatischen Staat.