Räder
Feiern und Fahren geht nicht zusammen. Das wissen auch die Taxiunternehmen, die die Menschen nach dem Ende der Feten sicher wieder nach Hause bringen wollen. Gett, eine App, mit der man via Smartphone ein Taxi bestellen kann, hat sich mit einem besonderen Angebot auf die Eurovision eingestellt. »Eure Freunde aus dem Ausland kommen zum Partymachen nach Tel Aviv?«, fragt das Unternehmen seine Kunden. Allen Gästen, die aus dem Ausland angereist sind, bietet es beim Mitfahren ein Guthaben von 100 Schekel (rund 25 Euro) an. Die israelischen Freunde, die die App empfohlen haben, dürfen sich über zehn Euro freuen. Und auch die grünen Fahrräder von »Tel-O-Fun« haben sich für den ESC herausgeputzt. Ihre Speichen sind mit Willkommensschildern in den Landesflaggen geschmückt: »Welcome Germany«, »Welcome Spain« oder »Welcome Croatia«.
Touren
Pausenlos feiern kann keiner. Doch in Tel Aviv ist für ausreichend Abwechslung gesorgt. Vom 10. bis 19. Mai bietet die Stadtverwaltung täglich kostenlose Stadtführungen an. »52 Quadratmeter flaches Land und das ganze Jahr über angenehmes Wetter sind wie geschaffen für maßgeschneiderte Spaziergänge«, lockt die Verwaltung. Die Touren versprechen jede Menge Wissenswertes zu Kultur, Geschichte und sogar den Geheimnissen der Weißen Stadt und werden von netten Städtern geleitet, die verschiedene Sprachen sprechen. Sie werden zu unterschiedlichen Themen angeboten, unter anderem: »Das alte Jaffa«, »Neve Zedek« und »LGBTQ«. Los geht es am Info-Kiosk auf dem Rothschild-Boulevard. Zu erkennen sind die Reiseführer an ihren lilafarbenen T-Shirts und den Sonnenschirmen.
Länder
Im Rahmen des ESC haben Gemeindezentren in Tel Aviv Länder »adoptiert«, die am Wettbewerb teilnehmen. Sie stellen unter anderem deren Kultur, die Städte und das landestypische Essen vor. Deutschland wird vom B’nai B’rith Community Center in Jaffa präsentiert. Das malerische Städtchen am Mittelmeer, das heute Stadtteil von Tel Aviv ist, zeichnet sich durch eine große multikulturelle Vielfalt aus. Das Zentrum lädt Bewohner und Besucher des Viertels zu einer speziellen »Tour durch Deutschland« ein, bei der sie Sehenswürdigkeiten verschiedener Städte kennenlernen.
Unfall
Der 66-jährige Israeli, der am Montag bei Vorbereitungen für den ESC schwer verletzt wurde, als eine Lichtinstallation, die er von einem Lastwagen tragen wollte, auf ihn fiel, ist laut einem Bericht der »Times of Israel« seinen Verletzungen erlegen. Der Unfall ereignete sich am Messegelände von Tel Aviv, wo die Eurovision-Shows stattfinden. Nach ersten Angaben war die Installation vor dem Transport nicht korrekt auseinandergenommen worden. Die Polizei untersucht den Unfall derzeit. Im vergangenen Jahr starben bei Arbeitsunfällen in Israel 70 Menschen, Hunderte wurden verletzt.
Schutz
Die israelische Armee hat vor dem ESC das Raketenabwehrsystem »Iron Dome« überall in Israel aufgestellt, berichtet die Tageszeitung Haaretz. Ein besonderer Fokus liege dabei auf dem Süden und dem Zentrum rund um Tel Aviv. Auch Reservisten, die den Iron Dome steuern, waren während der jüngsten blutigen Auseinandersetzung zwischen Israel und Gaza einberufen worden. Bis zum Ende des Gesangswettbewerbs würden die Reservisten an ihren Stellungen bleiben. Angeblich, so heißt es in dem Zeitungsbericht, seien die Soldaten, die im Süden des Landes stationiert sind, angewiesen, Zurückhaltung zu zeigen – es sei denn, es gäbe einen lebensbedrohlichen Angriff. Vor knapp zwei Wochen waren mehr als 700 Raketen von militanten Palästinensern auf Israel gefeuert worden. Vier Menschen kamen dabei ums Leben. Israel flog rund 350 Vergeltungsangriffe, bei denen 25 Palästinenser starben.
Regeln
Die Tel Aviver Stadtverwaltung hat einige neue Vorschriften erlassen – allerdings nur für die Woche der Eurovision. Geschäfte, Bars und Restaurants dürfen ohne große Bürokratie Leinwände vor oder in ihren Läden aufbauen und die ESC-Halbfinale sowie das Finale ausstrahlen. Außerdem darf die Musik bis Mitternacht aufgedreht werden. Hunderte Geschäfte in der ganzen Stadt haben zudem einen Vorschlag der Verwaltung aufgenommen, in der ESC-Woche Getränke und kleine Speisen für zehn Schekel (etwa 2,50 Euro) anzubieten.