Das israelische Gesundheitsministerium hat die vier nationalen medizinischen Versorger Maccabi, Clalit, Leumit und Meuchedet angewiesen, sich auf die Ankunft der Impfstoffe gegen das Covid-19-Virus vorzubereiten. Voraussichtlich sollen die ersten Lieferungen bereits im Dezember eintreffen, heißt es aus Jerusalem.
Derzeit hat das Ministerium vor, die Impfungen in besonderen Zentren vornehmen zu lassen und nicht in den einzelnen Kliniken, wo gewöhnlich geimpft wird. Wahrscheinlich werden sogar neue Einrichtungen dafür aufgebaut werden, denn die Impfstoffe benötigen eine besondere Handhabung, beispielsweise außergewöhnliche Kühlung.
quellen Israel hat bislang von drei unterschiedlichen Quellen Mittel bestellt: den US-Unternehmen Pfizer und Moderna sowie aus Russland. Da Israel eins der ersten Länder war, das mit Moderna einen Vertrag abgeschlossen hatte, will die Firma so schnell wie möglich an den Nahoststaat liefern.
Einer Studie zufolge würden sich in der ersten Runde lediglich 33 Prozent der Frauen und 47 Prozent der Männer impfen lassen.
Geplant ist, dass es vier Teams geben wird: ein Expertenteam, das die Impfregeln festlegt und wissenschaftlich forscht, ein Logistikteam, ein Team, das den Umgang mit dem Ausland regelt und ein weiteres, das sich um die Informationen an die Öffentlichkeit kümmert.
Zudem wird es einen nationalen Koordinator unter dem Generaldirektor im Ministerium geben, der alles überwachen wird.
TREND Eine aktuelle Umfrage des Israelischen Demokratieinstituts zeigt, dass derzeit 55 Prozent der Israelis optimistisch sind, dass die Pandemie überwunden werden kann. Im September waren es lediglich 45 Prozent. Tamar Herman, Leiterin des Guttman Center für öffentliche Meinung und Politikforschung, sieht einen Optimismus-Trend. »Ein Grund sind die Nachrichten von den effektiven Impfstoffen der verschiedenen Unternehmen, ein anderer die relativ niedrige Zahl von Neuinfektionen und Toten und zudem die Tatsache, dass die Menschen gelernt haben, mit Covid-19 zu leben.«
Allerdings vertrauen nicht alle den zukünftigen Mitteln: Der Studie zufolge würden sich in einer ersten Impfrunde lediglich 33 Prozent der Frauen und 47 Prozent der Männer die Spritze verabreichen lassen.
ÜBERWACHUNG Der Generaldirektor im Gesundheitsministerium, Hezi Levy, sagte dazu: »Die Mittel, die wir bringen werden, sind von der Behörde zur Überwachung von Lebens- und Arzneimitteln (FDA) bestätigt. Die Menschen sollen sich beruhigen und impfen lassen.«
Sein Treffen mit den Chefs der vier nationalen Gesundheitsversorger hob die Herausforderungen der aufkommenden Verteilung hervor. Denn die Impfung gegen das neuartige Coronavirus wird die bisher größte und komplizierteste Impfaktion, die das Land in seiner Geschichte gesehen hat.