Insekten

Plage vor Pessach

Heuschreckenschwarm in der Nähe von Kairo: Sollte der Wind drehen, könnten die Schädlinge auch nach Israel gelangen. Foto: imago

Sie sind eine der biblischen Plagen – und sie sind real: Heuschrecken. Ein riesiger Schwarm ist in den letzten Tagen über Ägypten hereingefallen. Nun bereitet sich auch Israel auf die Ankunft der Schädlinge vor. Das Landwirtschaftsministerium richtete bereits eine Hotline ein, bei der gemeldet werden kann, sollten die Schädlinge gesichtet werden.

Während sie am Sedertisch lediglich in der Pessachgeschichte vorkommen, sind sie im wahren Leben der Schrecken eines jeden Landwirtes. Manchmal fressen Millionen von Heuschrecken binnen Stunden ganze Landstriche leer. Gerade schlagen sie sich ihre Bäuche mit ägyptischem Anbau voll. Sollte der Wind jedoch drehen, kann es sein, dass sie auch nach Israel kommen. Ist das der Fall, müssten sie schon im Süden des Landes aufgehalten werden, damit sie gar nicht erst bis in die fruchtbaren Gebiete des Zentrums und Nordens vordringen könnten.

Pestizide Das Ministerium bereitet derweil Pestizide vor, nachdem das World Food Program der Vereinten Nationen Warnungen ausgegeben hatte. Die UN verfolgt den Zug des Schwarmes bereits seit Wochen. Obwohl es in Nordafrika zu einem jährlichen Phänomen gehört, dass Schwärme von Heuschrecken ihr Unwesen auf den Feldern treiben, hat niemand die biblischen Ausmaße in diesem Jahr vorhergesehen. Die ägyptischen Behörden erklärten, dass sich etwa 30 Millionen der Insekten im Süden Kairos bei Gizeh niedergelassen hätten und »immensen Schaden« anrichteten.

Zwar gibt es bislang keine konkrete Warnung für Israel, dass die Heuschrecken unterwegs sind, doch die Winde in der Region um Kairo hätten sich zum Wochenbeginn gedreht, so die UN. Die israelische Wettervorhersage-Organisation Meteo-Tech bestätigte das. Westliche Luftströmungen könnten die Schädlinge ins Heilige Land und bis nach Jordanien treiben.

Läuft es meteorologisch gut für Israel, wird der Schwarm gen Rotes Meer und Saudi-Arabien getrieben. Schon Montagabend könnte Entwarnung gegeben werden.

Nachruf

Keine halben Sachen

Die langjährige Nahost-Korrespondentin der WELT, Christine Kensche, ist gestorben. Ein persönlicher Nachruf auf eine talentierte Reporterin und einen besonderen Menschen

von Silke Mülherr  10.01.2025

Nahost

Katz fordert Plan für Hamas-Niederlage

Sollten die Geiseln nicht bis zum 20. Januar freigelassen werden, will der israelische Verteidigungsminister eine komplette Zerschlagung der Terrorgruppe

 10.01.2025

Nachruf

Eine unabhängige Beobachterin mit Herzensbildung

WELT-Chefredakteur Jan Philipp Burgard nimmt Abschied von Israel-Korrespondentin Christine Kensche

von Jan Philipp Burgard  10.01.2025

Israel

Armee erklärt Hamas-Geisel Hamza Ziyadna (23) für tot

Erst am Mittwoch wurde die Leiche seines Vaters im Gazastreifen geborgen

 10.01.2025

Nahost

Biden: Hamas steht einer Vereinbarung im Weg

Dennoch glaubt der scheidende US-Präsident daran, dass ein Abkommen über eine Waffenruhe und die Freilassung von Geiseln der Hamas noch vor dem Ende seiner Amtszeit erlangt werden kann

 10.01.2025

Libanon

Ist die Wahl Joseph Aouns ein Zeichen der Hoffnung?

Es hat mehr als zwei Jahre und mehr als ein Dutzend Versuche gebraucht. Nun hat der Libanon endlich wieder einen Präsidenten. Kommt nun der lang erhoffte Neustart?

von Amira Rajab  09.01.2025

Nahost

Iranischer General: »Wir haben schweren Schlag erlitten«

Zum ersten Mal gibt ein hochrangiger Offizieller aus Teheran zu, dass der Fall von Bashar al-Assad das Regime geschwächt hat

von Sabine Brandes  09.01.2025

Polen

Duda würde Netanjahu nicht verhaften lassen

Am 27. Januar jährt sich die Befreiung von Auschwitz zum 80. Mal. Kommt der israelische Ministerpräsident trotz eines Haftbefehls gegen ihn?

 09.01.2025

München

Bayern-Torwart Peretz fällt vor Gladbach-Spiel mit schmerzhafter Nierenquetschung aus

Droht den Bayern beim Gladbach-Spiel ein Torwartproblem? Zuletzt fehlte Manuel Neuer, jetzt ist auch noch dessen Vertreter verletzt

 09.01.2025