Verteidigungsminister Boris Pistorius hat nach dem Großangriff der islamistischen Terrororganisation Hamas auf Israel vor einer weiteren Eskalation im Nahost-Konflikt gewarnt. Die Lage könne sich noch weiter dramatisch entwickeln, sagte der SPD-Politiker am Donnerstag in Beirut bei einem Besuch auf der deutschen Korvette »Oldenburg«, die ein Beitrag zur UN-Mission Unifil ist. Es sei gut, dass das Schiff auch für mögliche Evakuierungen deutscher Staatsbürger bereit sei.
»Die Lage wird als angespannt beschrieben«, sagte der Minister zu den Bedingungen des UN-Einsatzes im Libanon. Die Männer und Frauen hätten derzeit aber keinen Anlass, sich um ihre Sicherheit Sorgen zu machen. Bei einer Rakete, die im Umfeld des Unifil-Hauptquartiers im südlibanesischen Nakura eingeschlagen sei, habe es sich um einen Irrläufer gehandelt. Dort sind etwa 40 der insgesamt rund 140 deutschen Unifil-Soldaten stationiert.
Später reiste Pistorius zu Gesprächen über die militärische Zusammenarbeit nach Israel weiter. Nach dem Großangriff der islamistischen Terrorgruppe Hamas auf Israel soll die Reise ein Zeichen der Solidarität setzen.
Mit seinem Amtskollegen Galant sprach er auch über die von Israel erbetene Lieferung von Material für die Streitkräfte, darunter Sanitätsausrüstung.
. Vordringlichste Aufgabe sei es, eine Freilassung der Verschleppten zu erreichen, erklärte er in Tel Aviv. Deutschland wolle auch dies unterstützen, wo immer möglich.
Die Bundesregierung und Deutschland stünden an der Seite Israels, sagte Pistorius. Galant habe deutlich gemacht, dass Israel sich der enormen Verantwortung bewusst sei und sich bemühe, zivile Opfer zu vermeiden, wie es das Völkerrecht vorgebe.
»Das hat nichts mit einem Krieg zu tun, was die Hamas hier begonnen hat. Das ist ein terroristischer Anschlag«, sagte Pistorius. »Diese unmenschliche Brutalität hat uns in Deutschland zutiefst erschüttert.« dpa