Spaniens Ministerpräsident Pedro Sanchez hat ein weltweites Waffenembargo gegen Israel gefordert, nachdem die israelische Armee (IDF) im Südlibanon auf Blauhelm-Soldaten der Vereinten Nationen (UN) geschossen haben soll.
»Ich denke, dass es mit Blick auf die Ereignisse im Nahen Osten dringend ist, dass die internationale Gemeinschaft ihre Waffenexporte an die israelische Regierung einstellt«, sagte Sanchez während eines Besuchs bei Papst Franziskus im Vatikan. Der Ministerpräsident hatte bereits im Oktober, kurz nach den Massakern der Hamas in Israel, angekündigt, keine Waffen an den jüdischen Staat zu liefern.
Am Donnerstag soll den Vereinten Nationen zufolge ein Merkava-Panzer auf einen Wachturm im Unifil-Hauptquartier in Nakura gefeuert haben. Dabei wurden zwei Blauhelm-Soldaten verletzt.
Die UN werfen der israelischen Armee vor, die Soldaten absichtlich angegriffen zu haben. Ein IDF-Sprecher teilte mit, dass der Vorfall untersucht werde. Zugleich betonte das Militär, dass in dem Gebiet Terroristen der Hisbollah unterwegs gewesen seien und alle Blauhelm-Soldaten dazu aufgefordert worden seien, sich zurückzuziehen.
Spanien hat sich mit 650 Soldaten an der 11.300 Mann starken Unifil-Mission beteiligt, die darüber hinaus vom spanischen General Araldo Lázaro Sáenz befehligt wird. Israels Botschafter bei den UN, Danny Danon, empfahl sämtlichen Blauhelmtruppen im Südlibanon, sich fünf Kilometer Richtung Norden zu begeben, um den heftigsten Kämpfen zwischen der Hisbollah und der IDF zu entgehen.
Die israelische Armee führt seit Anfang Oktober eine Bodenoffensive durch, um die vom Iran kontrollierte Terror-Miliz hinter den Fluss Litani zu drängen. Dazu ist die Hisbollah laut der UN-Resolution 1701 verpflichtet, die nach dem Libanonkrieg im Jahr 2006 verabschiedet worden war. Die Resolution sollte sicherstellen, dass die Menschen in Nordisrael in Sicherheit leben können. Doch seit dem 8. Oktober 2023 überzieht die Hisbollah den Norden des Landes mit Raketenterror. Zehntausende Israelis mussten aus ihrer Heimat fliehen. ja