Steuergeld-Skandal

Peanuts und Hundefutter

Sara Netanjahu Foto: Flash 90

Steuergeld-Skandal

Peanuts und Hundefutter

Sara Netanjahu wird zum zweiten Mal verhört

von Sabine Brandes  06.01.2016 12:11 Uhr

Es geht um Geld. Wahrscheinlich gar nicht einmal viel Geld. Dennoch wurde die Frau des Ministerpräsidenten, Sara Netanjahu, nun schon zum zweiten Mal von der Polizei verhört. Sie wird verdächtigt, Steuergelder für private Zwecke verwendet zu haben. Am vergangenen Donnerstag musste sie sieben Stunden lang Rede und Antwort stehen, was in ihrem Haushalt wie bezahlt wird, und am Montag darauf noch einmal fünf.

Ihr Kommentar dazu: »Ich bin zum Sündenbock der gesamten Presse geworden.« Diejenigen, die die Vorwürfe aufbringen, seien allesamt Leute, die ihren Mann politisch zu Fall bringen wollten, so Netanjahu. »Aber ich bin leichter zu attackieren als er. Wäre ich nicht die Frau des Ministerpräsidenten – es gäbe überhaupt keinen Fall.«

sondereinheit Das sehen die Ermittlungsbehörden offenbar anders. Zwar wird Sara Netanjahu unter Vorbehalt von der Sondereinheit für Korruption und Betrug, Lahav 443, verhört. Dennoch hatte Generalstaatsanwalt Yehuda Weinstein persönlich die Genehmigung für die Befragungen erteilt.

Es geht um »Unregelmäßigkeiten in den Haushalten der Premiersfamilie in Jerusalem und Caesarea«, zum Beispiel völlig überhöhte Rechnungen eines befreundeten Elektrikers. Der ehemalige Hausmeister des Ehepaares, Meni Naftali, soll Beweise zur Verfügung gestellt haben, die belegen, dass es bei den Netanjahus finanziell nicht immer mit rechten Dingen zuging.

»bottlegate« Und auch »Bottlegate« steht noch zur Debatte. Während des letzten Wahlkampfes hatte der Skandal um angeblich einbehaltenes Flaschenpfand hohe Wellen geschlagen. Das Ehepaar soll mehrere Tausend Schekel nicht an den Staat zurückgegeben haben. Vor zwei Jahren allerdings hat der Premierminister persönlich umgerechnet rund 1000 Euro erstattet. Außerdem soll es um den Kauf von Gartenmöbeln gehen und vielleicht sogar um Erdnüsse – also buchstäblich um Peanuts.

Auch wenn die Netanjahus nach wie vor vehement ihre Unschuld beteuern und sich bloßer Medienschelte ausgesetzt sehen, hinterlassen die Befragungen der Premiersgattin einen schalen Nachgeschmack bei der Bevölkerung. Denn kurz vor Jahresende hatten die Netanjahus beim Finanzministerium angefragt, ob sie denn nicht die Rechnungen für das Hundefutter ihres Familienvierbeiners Kaia erstattet bekommen könnten. Das Ministerium lehnte ab.

Jom Haschoa

»Für mich ist es wie ein zweiter Holocaust«

Der Holocaust-Überlebende Michael Kupershtein nimmt für seinen Enkel Bar, einer Hamas-Geisel, am Marsch der Lebenden teil

von Sabine Brandes  24.04.2025

Jom Haschoa

Holocaust-Gedenktag in Israel - Sirenen heulen landesweit

Zur Erinnerung an sechs Millionen ermordete Juden stand Israel still, zwei Minuten heulten die Sirenen. Die wichtigsten Gedenkzeremonien finden in Yad Vashem statt, begleitet von mahnenden Worten

 24.04.2025

Jom Haschoa

Netanjahu: »Die Hamas-Mörder sind genau wie die Nazis, wie Hitler, wie Haman«

In Yad Vashem verspricht der Ministerpräsident, Israel werde alle Geiseln zurückbringen und einen nuklearen Iran verhindern

 24.04.2025

Yom Haatzmaut

Fackelträgerin Emily Damari: »Es ist für Gali und Ziv«

In diesem Jahr könnten bis zu 36 Personen die Fackeln an Israels Unabhängigkeitstag tragen. Unter ihnen sind zwei ehemalige Geiseln und der umstrittene Journalist Ben Shapiro

von Sabine Brandes  24.04.2025

Tod von Papst Franziskus

Warum Israels Regierung nicht kondoliert hat

Die Hintergründe

von Michael Thaidigsmann  23.04.2025

Hadera

Sterbliche Überreste nach Hai-Angriff identifiziert

Der Mann wurde seit Montag vermisst. Einen Tag später fanden Taucher Leichenteile. Nun wurden diese identifiziert

 23.04.2025

Gazakrieg

»Wir bringen erneut unsere Empörung zum Ausdruck«

Die Außenminister Deutschlands, Frankreichs und Großbritanniens haben Israel vorgeworfen, die Hilfslieferungen für Gaza politisch auszuschlachten

 23.04.2025

Gaza

Hamas veröffentlicht Lebenszeichen von Omri Miran

Der 47-Jährige ist seit 525 Tagen Geisel der Terroristen

 23.04.2025

Israel

Buschfeuer drohen, außer Kontrolle zu geraten

Wüstenwinde fachen Waldbrände an. Autobahnen und Schnellstraßen wurden gesperrt, zwei Gemeinden evakuiert

von Sabine Brandes  23.04.2025