Fest

Partylust an Purim

Neuer Purimtrend: Legohelden Foto: Flash 90

Die Polizei darf nur noch freundlich lächeln. Denn in Israel haben die Feen, Prinzessinnen, Superhelden und Cowboys übernommen. Es ist Purim – und der Fantasie beim Verkleiden sind keine Grenzen gesetzt. Auch nicht der Feierlust. In den Schulen und Kindergärten haben die ersten Themenpartys schon am Sonntag angefangen, die Städte und Gemeinden begannen am Mittwoch mit den ersten Feten.

Überall sind Stände mit Kostümen, Perücken, Hüten, Haarfarben zum Aufsprühen sowie jeder Menge Glitter und Flitter aufgebaut. In der Textilmeile von Tel Aviv, der Nachalat-Binjamin-Straße, gehen die jungen Leute in kleinen Grüppchen auf Kostümsuche. »Ich gehe als Blumenfee, als Einhorn und süßes Teufelchen«, verkündet Moran Schechter verzückt und zieht aus ihrer Tüte einen riesigen Kopfschmuck in Knallfarben hervor. Alles auf einmal? »Nein«, lacht die 17-jährige Schülerin, »auf jeder Party verkleide ich mich natürlich anders.« Ihre Freundin Hila Ben-Or pflichtet ihr bei und listet ihre Verwandlungen auf: Meerjungfrau, Engel und Wahrsagerin. »Wir feiern mindestens vier- oder fünfmal. Purim dauert für uns eine ganze Woche.«

Themen Eigentlich beginnt der Feiertag am Mittwoch und endet bereits am Donnerstag nach Sonnenuntergang. Doch das scheint den meisten Feierwütigen relativ egal zu sein. »Stimmt«, sagt der private Party-Organisator Tamir Levy. »In vielen Klubs und Bars herrscht mittlerweile fast eine Woche lang Purimstimmung. Es gibt Themenpartys wie ›Venedig-Stil‹, ›80er-Jahre‹, ›Flower Power‹ oder Ähnliches mit passender Musik und natürlich vor allem mit Kostümen.«

Auch auf den Straßen wird tagelang gefeiert. In Jerusalem steigt am Freitag eine Straßenparty am Safra-Platz, in Holon wird am 1. März der größte Purim-Umzug des Landes veranstaltet, in Tel Aviv gibt es den alljährlichen Purim-Rave auf dem Kikar Hamedina, und spät am Freitagabend lehren Tausende von Untoten beim Zombie-Walk die Mitmenschen das Fürchten.

Die Hostel-Kette Abraham macht mit beim Feiermarathon und bietet eine Fünf-Tages-Tour durch die Städte Jerusalem und Tel Aviv. »Zeit, eure Kostüme auszusuchen und die Flüge zu buchen«, heißt es auf der Website. »Kommt her, denn es gibt viel zu feiern!«

In eigener Sache

Zachor!

Warum es uns besonders wichtig ist, mit einer Sonderausgabe an Kfir, Ariel und Shiri Bibas zu erinnern

von Philipp Peyman Engel  11.03.2025 Aktualisiert

Archäologie

Askese in Eisenringen: Israelische Forscher bergen bizarren Fund

Es klingt wie aus einem Horrorfilm: Ein weibliches Skelett, das in einer schweren Rüstung aus Eisenplatten und -ringen begraben wird. Doch offenbar handelte es sich um freiwillige Selbstgeißelung

von Sara Lemel  11.03.2025

Meinung

Hymne des Überlebens

Yuval Raphael hat ihren Beitrag für den Eurovision Song Contest vorgestellt. »New Day Will Rise« gibt ein dringend notwendiges Versprechen

von Sophie Albers Ben Chamo  11.03.2025

New York

US-Regierung will Israelhasser abschieben, Demo gegen Festnahme

Vergangenen Frühling war die New Yorker Columbia-Universität Epizentrum für israelfeindliche, antisemitische Proteste. Eine Festnahme sorgt nun für Aufsehen

 11.03.2025

Nahost

Israel zerstört Militäranlagen in Syrien

Diese hätten eine Bedrohung für den Staat Israel dargestellt, teilte die Armee mit

 11.03.2025

Sheba-Klinik

Ein Ort der Wunder

Das Krankenhaus im Zentrum Israels hat sich der Rehabilitation von Kriegsopfern verschrieben – und schaffte es nun unter die acht besten Einrichtungen der Welt

von Sabine Brandes  10.03.2025

Nahost

Syrische Drusen sollen in Israel arbeiten dürfen

Politiker warnen die syrischen Machthaber, der Gemeinde im Südwesten des Landes keinen Schaden zuzufügen

von Sabine Brandes  10.03.2025

7. Oktober

87 Prozent der Israelis fordern Verantwortung von Netanjahu

Eine aktuelle Umfrage des Demokratieinstitutes zeigt auch, dass 72,5 Prozent den Rücktritt des Premierministers befürworten

von Sabine Brandes  10.03.2025

Tel Aviv

Israels Armee ernennt Effie Defrin zum neuen Sprecher

Er löst Daniel Hagari ab, der während des Krieges in Israel und Gaza von vielen als Gesicht der IDF wahrgenommen worden war

 10.03.2025