Der südamerikanische Staat Paraguay hat seine Botschaft in Jerusalem, der Hauptstadt des Staates Israel, wiedereröffnet. Bereits vor sechs Jahren hatte sich die Regierung in Asunción unter Präsident Horacio Cartes zu diesem Schritt entschlossen. Nur vier Monate später machte ihn die Nachfolgeregierung von Abdo Benitez rückgängig. Im Gegenzug schloss Israel seine Botschaft in Asunción.
Santiago Peña, der heutige Präsident Paraguays, war bei der Eröffnungszeremonie ebenso zugegen wie Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, Außenminister Gideon Sa’ar und andere Repräsentanten des jüdischen Staates.
Peña wurde in israelischen Medienberichten mit den Worten zitiert, er sei »sehr traurig« gewesen, als die Jerusalemer Botschaft seines Landes geschlossen worden sei. Dies sei ein Racheakt der damaligen Regierung gewesen, der nichts mit dem israelischen Volk zu tun gehabt habe.
Anerkannte Wahrheit
Nun sei er »sehr glücklich« über die Wiedereröffnung. Diese Möglichkeit zu haben, sei ein Privileg. In dieser Zeit würden viele Reden geschwungen. »Für uns sind Taten wichtig.«
Netanjahu erklärte: »Sie erkennen hier die Wahrheit an: Jerusalem ist die Hauptstadt Israels. Es wird immer die Hauptstadt Israels sein. Es wird die ungeteilte Hauptstadt Israels sein. Das wird sich nie ändern. Das ist eine Tatsache, und Sie erkennen sie an, und wir erkennen an, dass Sie sich dafür einsetzen, weil wir gemeinsame Werte haben.«
Nach der Zeremonie trafen Peña und Netanjahu zu einem Gespräch zusammen, bevor sie im Außenministerium eine Reihe von Abkommen über eine Zusammenarbeit in verschiedenen Bereichen unterzeichneten. Peña lud Netanjahu zudem nach Paraguay ein.
Sechstes Land
Paraguay ist das sechste Land, das eine Botschaft in Jerusalem eröffnet. Zuvor vollzogen die Vereinigten Staaten von Amerika, Guatemala, Honduras, Kosovo und Papua-Neuguinea diesen Schritt. Israel hat seine Botschaft in Asunción inzwischen wiedereröffnet.
Am Mittwoch war Präsident Santiago Peña in Zusammenhang mit der Botschaftseröffnung von der Knesset zu einer Willkommenszeremonie eingeladen worden.
Die israelische Regierung hofft, dass Argentinien der siebte Staat wird – und der vierte lateinamerikanische Staat –, der seine Botschaft in die israelische Hauptstadt verlegt. Im Januar wird Präsident Javier Milei in Israel erwartet. Er könnte eine entsprechende Ankündigung im Gepäck haben.