Israel

Paraguay eröffnet Botschaft in Jerusalem erneut

Paraguays Präsident Santiago Peña mit seiner Ehefrau vor dem Gebäude der Knesset Foto: Copyright (c) Flash 90 2024

Der südamerikanische Staat Paraguay hat seine Botschaft in Jerusalem, der Hauptstadt des Staates Israel, wiedereröffnet. Bereits vor sechs Jahren hatte sich die Regierung in Asunción unter Präsident Horacio Cartes zu diesem Schritt entschlossen. Nur vier Monate später machte ihn die Nachfolgeregierung von Abdo Benitez rückgängig. Im Gegenzug schloss Israel seine Botschaft in Asunción.

Santiago Peña, der heutige Präsident Paraguays, war bei der Eröffnungszeremonie ebenso zugegen wie Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, Außenminister Gideon Sa’ar und andere Repräsentanten des jüdischen Staates.

Peña wurde in israelischen Medienberichten mit den Worten zitiert, er sei »sehr traurig« gewesen, als die Jerusalemer Botschaft seines Landes geschlossen worden sei. Dies sei ein Racheakt der damaligen Regierung gewesen, der nichts mit dem israelischen Volk zu tun gehabt habe.

Anerkannte Wahrheit

Nun sei er »sehr glücklich« über die Wiedereröffnung. Diese Möglichkeit zu haben, sei ein Privileg. In dieser Zeit würden viele Reden geschwungen. »Für uns sind Taten wichtig.«

Lesen Sie auch

Netanjahu erklärte: »Sie erkennen hier die Wahrheit an: Jerusalem ist die Hauptstadt Israels. Es wird immer die Hauptstadt Israels sein. Es wird die ungeteilte Hauptstadt Israels sein. Das wird sich nie ändern. Das ist eine Tatsache, und Sie erkennen sie an, und wir erkennen an, dass Sie sich dafür einsetzen, weil wir gemeinsame Werte haben.«

Nach der Zeremonie trafen Peña und Netanjahu zu einem Gespräch zusammen, bevor sie im Außenministerium eine Reihe von Abkommen über eine Zusammenarbeit in verschiedenen Bereichen unterzeichneten. Peña lud Netanjahu zudem nach Paraguay ein.

Sechstes Land

Paraguay ist das sechste Land, das eine Botschaft in Jerusalem eröffnet. Zuvor vollzogen die Vereinigten Staaten von Amerika, Guatemala, Honduras, Kosovo und Papua-Neuguinea diesen Schritt. Israel hat seine Botschaft in Asunción inzwischen wiedereröffnet.

Am Mittwoch war Präsident Santiago Peña in Zusammenhang mit der Botschaftseröffnung von der Knesset zu einer Willkommenszeremonie eingeladen worden.

Die israelische Regierung hofft, dass Argentinien der siebte Staat wird – und der vierte lateinamerikanische Staat –, der seine Botschaft in die israelische Hauptstadt verlegt. Im Januar wird Präsident Javier Milei in Israel erwartet. Er könnte eine entsprechende Ankündigung im Gepäck haben.

Missbrauch

»Ich habe ein Monster vergöttert«

Eyal Golan soll systematisch junge Mädchen ausgebeutet haben. Jetzt gibt es erneut Vorwürfe

von Sabine Brandes  12.01.2025

Steffen Seibert

Geiseln sind unsere höchste Priorität

Der deutsche Botschafter in Israel sprach auf der Kundgebung in Tel Aviv

 12.01.2025

Nachruf

Keine halben Sachen

Die langjährige Israel-Korrespondentin der WELT, Christine Kensche, ist gestorben. Ein persönlicher Nachruf auf eine talentierte Reporterin und einen besonderen Menschen

von Silke Mülherr  10.01.2025

Nahost

Katz fordert Plan für Hamas-Niederlage

Sollten die Geiseln nicht bis zum 20. Januar freigelassen werden, will der israelische Verteidigungsminister eine komplette Zerschlagung der Terrorgruppe

 10.01.2025

Nachruf

Eine unabhängige Beobachterin mit Herzensbildung

WELT-Chefredakteur Jan Philipp Burgard nimmt Abschied von Israel-Korrespondentin Christine Kensche

von Jan Philipp Burgard  10.01.2025

Israel

Armee erklärt Hamas-Geisel Hamza Ziyadna (23) für tot

Erst am Mittwoch wurde die Leiche seines Vaters im Gazastreifen geborgen

 10.01.2025

Libanon

Ist die Wahl Joseph Aouns ein Zeichen der Hoffnung?

Es hat mehr als zwei Jahre und mehr als ein Dutzend Versuche gebraucht. Nun hat der Libanon endlich wieder einen Präsidenten. Kommt nun der lang erhoffte Neustart?

von Amira Rajab  09.01.2025

Nahost

Iranischer General: »Wir haben schweren Schlag erlitten«

Zum ersten Mal gibt ein hochrangiger Offizieller aus Teheran zu, dass der Fall von Bashar al-Assad das Regime geschwächt hat

von Sabine Brandes  09.01.2025

Polen

Duda würde Netanjahu nicht verhaften lassen

Am 27. Januar jährt sich die Befreiung von Auschwitz zum 80. Mal. Kommt der israelische Ministerpräsident trotz eines Haftbefehls gegen ihn?

 09.01.2025