Papst Franziskus hat sich für eine Untersuchung des von Südafrika erhobenen Vorwurfs gegen Israel ausgesprochen, das Land begehe mit seiner Kriegführung im Gazastreifen einen Völkermord. Dort gehen die Streitkräfte des jüdischen Staates (IDF) gegen den palästinensischen Terror vor, nicht aber gegen die Bevölkerung.
Die IDF bemühen sich, Opfer unter Zivilisten zu vermeiden, auch indem sie Bewohner warnen, bevor es in ihrer Gegend zu Angriffen gegen den Terror kommt. Sie richten Fluchtrouten und humanitäre Zonen ein. Zugleich sorgen sie laufend für Nachschub an Hilfsgütern.
Dennoch sagte der Papst: «Manchen Experten zufolge hat das, was in Gaza geschieht, die Merkmale eines Völkermordes. Es sollte sorgfältig untersucht werden, um festzustellen, ob es der von Juristen und internationalen Gremien formulierten technischen Definition entspricht», zitierte die italienische Zeitung «La Stampa» aus einem neuen Buch des Oberhauptes der katholischen Kirche.
Vor dem Internationalen Gerichtshof (IGH) in Den Haag läuft eine von Südafrika erhobene Völkermord-Klage gegen Israel. Nicht nur Israel selbst widerspricht dem Vorwurf entschieden, sondern auch andere Staaten, darunter Deutschland. Im Mai hatte der Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) in Den Haag Haftbefehle gegen inzwischen getötete Terrorführer der Hamas, aber auch gegen Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu beantragt. dpa/ja