Ein palästinensischer Friedensaktivist hat eigenen Angaben nach den Familien getöteter israelischer Geiseln einen Kondolenzbesuch abgestattet. Als er Yarden Bibas und Scharon Lifshitz umarmt habe, habe er seine Tränen nicht zurückhalten können, teilte Samir Sinidschlawi auf der Plattform X mit. Yarden Bibas, dessen Frau und beiden Kleinkinder in Geiselhaft getötet wurden, habe ihm gesagt, wie viel es ihm bedeutete, dass ein Palästinenser zu Besuch gekommen sei.
»Ich habe das Gefühl, dass es unsere Pflicht als Palästinenser ist, den Schmerz und die Trauer dieser Familien zu teilen, laut und deutlich zu sagen, dass wir diese Morde verurteilen, und uns zu entschuldigen und um Vergebung zu bitten«, so Sinidschlawi.
Die in Hamas-Geiselhaft getöteten Mitglieder der Familie Bibas, die auch deutsche Staatsangehörige sind, wurden am Mittwoch in Israel beigesetzt. Nach einer forensischen Untersuchung teilte die israelische Armee mit, die Kinder seien im November 2023 von ihren Entführern brutal ermordet worden. Auch Schiri sei in Geiselhaft ermordet worden, teilte ihr Heimatort, der Kibbuz Nir Oz, mit. Nach Darstellung der Hamas sollen die drei dagegen bei einem israelischen Luftangriff getötet worden sein. Kfir war zum Zeitpunkt seiner Entführung und seines Todes noch ein Baby, sein Bruder Ariel vier Jahre alt.
Für die Aussöhnung
Der 83-jährige Oded Lifschitz wurde laut einer forensischen Untersuchung kurz nach seiner Verschleppung von den Entführern ermordet. Er war ein Aktivist für die Rechte von Palästinensern und ebenfalls deutscher Staatsbürger. Scharon Lifschitz ist seine Tochter.
Sinidschilawi verbrachte israelischen Medien zufolge mehrere Jahre wegen Gewalttaten, die er als Jugendlicher im Zuge der ersten Intifada begangenen hatte, in israelischen Gefängnissen. Heute setzt sich der Aktivist für die Aussöhnung zwischen Israelis und Palästinensern ein. dpa/ja