Wer sich nicht gegen Corona impfen lässt, verstößt nach Ansicht des ultraorthodoxen Rabbiners Jakob Ariel gegen die Halacha. Wer nicht geimpft sei, dürfe sich nicht zum Gottesdienst in eine Synagoge begeben, urteilte der Rabbiner, der als einer der führenden Religionsrechtsautoritäten gilt, gestern in Jerusalem in einem Gespräch mit Journalisten.
Der frühere Oberrabbiner von Ramat Gan bei Tel Aviv erklärte, es sei angemessen, Sanktionen gegen Impfverweigerer auszusprechen, da diese andere Menschen gefährdeten. Das jüdische Religionsrecht fordere den Menschen zu Gesundheit auf. Dagegen verstoße, sich nicht impfen zu lassen. Ariel ermunterte dazu, ungeimpfte Beter zum Verlassen von Gebetsgemeinschaften aufzufordern.
Vor einigen Tagen hatte mit Jitzchak Jehuda Jaroslav ein prominenter Rabbiner von Chabad Lubawitsch einen ähnlichen Synagogenbann für Ungeimpfte ausgesprochen. Örtliche Medien berichteten zudem, einer der führenden sefardischen Rabbiner des Landes, Ben Zion Mutzafi, habe einen Studenten aus dem Unterricht geworfen, nachdem dieser sich gegen die Impfung ausgesprochen habe.
Die Haredim machen rund 12 Prozent der israelischen Bevölkerung aus. Seit Beginn der Pandemie kam es in diesem Teil der Gesellschaft regelmäßig zu Verstößen gegen behördliche Schutzmaßnahmen.
Die Zahl der an mit Covid-19 erkrankten Haredim lag deutlich über dem Bevölkerungsdurchschnitt; die Impfrate insbesondere bei 12- bis 15-Jährigen ist deutlich niedriger als in anderen gesellschaftlichen Gruppen. kna/ja