Viel Honig gehört dazu – damit das nächste Jahr besonders süß wird. Das wünschen sich die Israelis für 5777 vor allem. In diesen Stunden bereiten sich die Menschen auf den Feiertagsabend, Erew Rosch Haschana, vor. Die Familien, in Weiß gekleidet, tauchen Äpfel in Honig, singen altbekannte Lieder und speisen gemeinsam an festlich gedeckten Tafeln.
Kurz vor Beginn des neuen Jahres war der letzte Gründervater und neunte Präsident Israels, Schimon Peres, zu Grabe getragen worden. Am vergangenen Neujahrsabend hatte die blutige palästinensische Terrorwelle begonnen, die 40 Israelis das Leben kostete. Die Menschen hoffen nun auf ein friedlicheres und positiveres Jahr.
Wie in jedem Jahr veröffentlichte das zentrale Statistikamt einen Tag vor Rosch Haschana aktuelle Zahlen zur israelischen Bevölkerung. Derzeit leben 8,585 Millionen Menschen in Israel. Der jüdische Anteil beträgt 6,419 Millionen (74,8 Prozent), der arabische 1,786 Millionen (20,8 Prozent).
ansprache Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sandte in einer Ansprache im Videokanal YouTube optimistische Grüße an die Gemeinschaft der Juden in aller Welt. Er erinnerte an Peres, den er als »Visionär und Optimist« bezeichnete. »Er war der überzeugendste Vertreter für eine bessere Hoffnung, und mit dem Ankommen des neuen Jahres bin auch ich – mehr als zu jeder anderen Zeit im Jahr – mit Hoffnung erfüllt.«
Netanjahu sprach von den Errungenschaften der israelischen Gesellschaft in Sachen Wirtschaft, Sicherheit und Entwicklung. »Die Demokratie blüht, die Wirtschaft blüht, und unsere Beziehungen in der ganzen Welt werden immer stärker.« Außerdem machte der israelische Regierungschef klar: Israel werde weiter am Frieden arbeiten. Das allerdings merkte er lediglich auf Englisch an. Auf Hebräisch fehlte dieser Satz.
Netanjahu schloss seine »Botschaft aus Jerusalem an alle Juden in der Welt« mit den Worten: »Bleiben Sie hoffnungsvoll und verfolgen Sie Gerechtigkeit und Wahrheit. Dies ist die Geschichte des jüdischen Volkes. Dies ist die Geschichte von Israel. Schana Towa wünsche ich Ihnen allen.«