Fünf Tage nach dem Attentat in Tel Aviv fehlt von Nashat Melhem, der am vergangenen Freitag in Tel Aviv drei Menschen erschoss und zehn weitere verletzte, jede Spur.
Auch über das Motiv des 29-jährigen israelischen Arabers aus dem Dorf Arara wird noch immer spekuliert. Eine offizielle Bestätigung, dass es sich um einen nationalistisch motivierten Terroranschlag handelte, gibt es bislang noch nicht. Während die Bewohner Tel Avivs dennoch langsam zur Routine übergehen, ist die etwa 15 Minuten entfernte Kleinstadt Herzlija am Dienstagmorgen in den Ausnahmezustand versetzt worden.
Laut israelischer Polizei hatte ein 20-jähriger Mann aus Ostjerusalem offenbar einen Anschlag gegen Israelis angekündigt. Ahmed Khatib habe während eines Streits mit seinem Vater gesagt, dass er eine Terrorattacke plane. Dann sei er aus dem Haus gelaufen und anschließend nach Herzlija gefahren. Die Polizei fand sein Auto an der zentralen Busstation der Stadt. Er wurde inzwischen festgenommen.
Polizei Am Dienstag wurde der Vater des Attentäters, Ahmed Melhem, und fünf weitere Personen festgenommen. Er hatte seinen Sohn durch Aufnahmen einer Sicherheitskamera, die in den Nachrichten gezeigt wurden, identifiziert.
Bei seiner Festnahme wiederholte der Vater, dass er das Attentat »gänzlich verdamme«. Er wünschte den Verletzten eine schnelle Genesung und sprach den Familien der Getöteten sein Beileid aus. Außerdem äußerte er Verständnis für seine Festnahme. »Die Polizei will Druck ausüben. Und das ist ihre Arbeit.« Der Vater ist selbst Freiwilliger bei der israelischen Polizei. Daher stammt offenbar auch die halbautomatische Waffe, die sein Sohn angeblich aus dem Safe im Haus entwendet haben soll.
Unterdessen verfolgen die Sicherheitsbeamten offenbar zwei Szenarien nach dem Anschlag auf die Tel Aviver Bar: dass sich der Täter in einer Wohnung oder einem leer stehenden Haus im Norden von Tel Aviv verschanzt hat oder, dass er per Bus ins Westjordanland geflüchtet ist. Die israelische Polizei hat daher die Palästinensische Autonomiebehörde um Mithilfe gebeten.
taxifahrer Melhem gilt als extrem aggressiv. Er ist noch immer bewaffnet und hat angeblich große Mengen Munition bei sich. Die Polizei befürchtet, dass er einen neuen Anschlag planen könnte.
Etwa eine Stunde nach den tödlichen Schüssen am vergangenem Freitag auf der Dizengoff-Straße im Zentrum Tel Avivs wurde zudem die Leiche eines Taxifahrers am Strand im Norden der Stadt gefunden. Bei dem Opfer handelt es sich um einen beduinischen Vater von elf Kindern.
Mittlerweile bestätigten die Sicherheitskräfte, dass der Taxifahrer von Melhem erschossen wurde. Offenbar war der zunächst zu Fuß geflohen und hatte dann ein Taxi angehalten.