Wir lassen uns nicht blenden», kommentierte Israels Premierminister Benjamin Netanjahu den überraschende Erfolg von Hassan Rohani bei der iranischen Präsidentschaftwahl. Und auch die internationale Gemeinschaft sollte sich nicht von dem angeblich reformbereiten neuen Präsidenten täuschen lassen und die Sanktionen lockern, forderte Netanjahu während des Kabinettstreffens zum Wochenbeginn.
Kleriker Denn das Atomprogramm liege noch immer fest in den Händen der extremistischen Kleriker, die das Land regieren, machte er deutlich. «Je mehr der Druck auf den Iran ansteigt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Atomprogramm, die größte Gefahr für den Weltfrieden, gestoppt wird.» Vor 15 Jahren sei schon einmal ein Präsident im Iran gewählt worden, den der Westen als gemäßigt eingeschätzt hatte, gab Netanjahu zu bedenken. «Doch an der aggressiven Politik hatte sich dadurch nichts geändert.»
Andere Regierungspolitiker pflichteten dem Ministerpräsidenten bei. Der Minister für strategische Angelegenheiten, Juval Steinitz, betonte zwar im Armeeradio, es sei gut, dass das iranische Volk gegen das radikale Regime protestiere. «Doch so lange wir keinen Wandel sehen, ist es besser, nicht zu feiern, sondern Vorsicht walten zu lassen.»
Grund für Optimismus indes sieht Israels Staatspräsident Schimon Peres. Er erklärte, der Sieg Rohanis zeige, dass das iranische Volk ein Ende des Extremismus wolle. Peres äußerte sogar die Hoffnung, dass sich die Beziehungen zwischen beiden Ländern verbessern könnten.