Trump zu Siedlungen

»Nicht hilfreich«

Polizei vor dem illegalen Außenposten Amona Foto: Flash 90

Obwohl der amerikanische Präsident Donald Trump nach Angaben seines Sprechers Sean Spicer »noch keine offizielle Position in Sachen jüdische Siedlungen« bezogen hat, äußerte er sich jetzt genau dazu.

Am Donnerstag erklärte er: »Der Bau von neuen Siedlungen oder die Ausdehnung der existierenden im Westjordanland könnte nicht hilfreich sein, einen Frieden mit den Palästinensern zu erreichen.«

Trump fügte hinzu, dass er nicht glaube, Siedlungen seien ein Hindernis für einen Frieden, stellte aber deren Neubau und Erweiterung infrage. Die rechtsgerichtete Regierung in Jerusalem dürfte diese Botschaft enttäuschen, hatte sie doch damit gerechnet, dass der neue Mann in Washington die jüdischen Siedlungen auf Palästinensergebiet uneingeschränkt befürworten würde.

Amona In den weniger als zwei Wochen seit Trumps Amtsantritt hatte Israel verkündet, 6000 weitere Wohneinheiten in bereits existierenden Siedlungen bauen zu wollen.

Als Ersatz für den zerstörten illegalen Außenposten Amona will Premier Benjamin Netanjahu sogar eine komplett neue Siedlung anlegen lassen. Es wäre die erste neue in 25 Jahren. Die Aussagen Netanjahus waren von großen Teilen der internationalen Gemeinschaft kritisiert worden – mit Ausnahme der USA. Bis zu diesem Donnerstag.

»Es sei noch zu früh, um zu wissen, inwiefern diese Botschaft die Aktivitäten in den Siedlungen beeinflusst«, antwortete der israelische Botschafter bei den Vereinten Nationen, Danny Danon, in einem Interview im Armeeradio am Freitagmorgen. »Ich würde das nicht als Kehrtwende bezeichnen, aber das Thema ist definitiv auf ihrer Agenda.«

Mexiko Für den 15. Februar ist Netanjahu ins Weiße Haus eingeladen. Zuvor hatte er wiederholt seine gute Beziehung zu Trump betont und ihn sogar für seine äußerst umstrittenen Vorhaben, wie beispielsweise den Bau einer Mauer zu Mexiko, gelobt.

Am Donnerstag hatte Netanjahu mit dem neuen US-Außenminister Rex Tillerson telefoniert. Ob die Siedlungspolitik dabei zur Sprache kam, ist nicht bekannt.

Israel

Auch British Airways fliegt Israel wieder an

Langsam nehmen internationale Fluggesellschaften Israel wieder in ihre Flugpläne auf

 22.01.2025

Vermisst

Hoffnung und große Angst

Warten auf Shiri Bibas und ihre Kinder

von Sabine Brandes  22.01.2025

Israel

Knesset stellt Leugnung der Hamas-Massaker unter Strafe

Die Regelung entspricht dem Gesetz zur Leugnung des Holocausts, das schon 1986 verabschiedet wurde

 22.01.2025

Jerusalem/Kairo/London/Gaza

Bericht: Grenzübergang Rafah soll von der Autonomiebehörde betrieben werden

Der Schin Bet, der Mossad und der ägyptische Geheimdienst haben dieser Lösung offenbar zugestimmt

 22.01.2025

Kommentar

Die europäische Iran-Politik braucht eine Zeitenwende

Die Chancen, das Mullah-Regime zu schwächen und damit den Nahen Osten zu stabilisieren, sind mit der Präsidentschaft Donald Trumps gestiegen

von Remko Leemhuis  22.01.2025

Meinung

Kennen Sie Abed Hassan?

Medien feiern den Berliner als »deutsche Stimme aus Gaza«, dass er den Terror der Hamas verharmlost, scheint sie nicht zu stören

von Susanne Stephan  22.01.2025

Westjordanland

Erneuter Einsatz gegen den Terror

Die Hamas ruft währenddessen zur »Generalmobilisierung« gegen Israel auf

 22.01.2025 Aktualisiert

Terror

Mehrere Verletzte bei Messerangriff in Tel Aviv

Zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage kommt es in Tel Aviv zu einem Messerangriff. Der Täter wird erschossen

 21.01.2025

Meinung

Trump und Israel: Eine unbequeme Wahrheit

Der designierte 47. US-Präsident hat noch vor Amtsantritt mit seiner Nahostpolitik der maximalen Abschreckung und Härte mehr in Israel und Gaza erreicht als die Biden-Administration und die Europäer in den vergangenen 13 Monaten

von Philipp Peyman Engel  21.01.2025 Aktualisiert