Jerusalem

Neuwahlen in Israel?

Foto: Flash 90

Das Mitglied des israelischen Kriegskabinetts, Benny Gantz, hat zu Neuwahlen im September aufgerufen. Diese werde Israel international Unterstützung verschaffen und die Spaltung innerhalb der Gesellschaft verringern, sagte Gantz am Mittwoch bei einer Pressekonferenz. 

Konsequenzen haben Gantz‹ Forderungen zunächst nicht. Der Minister drohte auch nicht damit, das Kriegskabinett zu verlassen, sollte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu seiner Forderung nicht nachkommen.

Gantz würde von einer Neuwahl profitieren: Umfragen zufolge würde die von ihm geführte Mitte-Rechts-Partei Nationale Union mit Abstand stärkste Fraktion werden. Die Likud-Partei von Netanjahu verliert Erhebungen zufolge dagegen in der Wählergunst massiv. Käme es zu Neuwahlen - und könnte Gantz seine Umfragewerte halten -, wäre er der nächste Ministerpräsident. Offizieller Termin für die nächste Parlamentswahl in Israel ist erst im Oktober 2026.

Netanjahus konservative Likud-Partei lehnte Gantz‹ Forderungen erwartungsgemäß ab. Die Regierung werde so lange weitermachen, bis alle Kriegsziele erreicht seien, teilte die Partei mit. Eine vorgezogene Wahl werde zu einer Lähmung des Landes und zur Spaltung der Gesellschaft führen sowie die Chance auf einen Deal zur Freilassung der Geiseln zunichtemachen. Warum sie davon ausgeht, erklärte die Partei nicht. 

Israels Oppositionsführer Jair Lapid wiederum sagte, die aktuelle Regierung müsse bereits viel früher ersetzt werden, auch um die Geiseln zurückzubringen. Viele Oppositionelle sowie auch Angehörige der Geiseln beschuldigen Netanjahus Führung, kein ernsthaftes Interesse daran zu haben, die Freilassung der in den Gazastreifen verschleppten Menschen zu erreichen. 

Viele Israelis werfen Netanjahu außerdem vor, bislang keine persönliche Verantwortung dafür eingeräumt zu haben, dass das Hamas-Massaker am 7. Oktober geschehen konnte.

Gantz war als damaliger Oppositionspolitiker wenige Tage nach Beginn des Gaza-Kriegs in das sogenannte Kriegskabinett eingetreten, das bei den wichtigsten militärischen Entscheidungen mitbestimmt. Darin spielt der ehemalige General, so Beobachter, eine eher moderierende Rolle. 

Psychologische Kriegsführung

Hass-Post aus dem Libanon

Tausende von Israelis bekommen SMS mit bedrohlichen Texten auf ihre Handys geschickt

von Sabine Brandes  21.09.2024 Aktualisiert

Nahost

Hisbollah plante ähnliches Massaker auf Israel wie die Hamas am 7. Oktober

Israelische Armee tötet Ibrahim Aqil, die Schlüsselfigur von zahlreichen Terrorakten gegen den jüdischen Staat

 20.09.2024

Nahost

150 Hisbollah-Raketen auf Israel abgefeuert

Der Angriff war erwartet worden. Im Norden sind Sirenen und Detonationen zu hören

 20.09.2024

Nachrichten

Dienst, Rücktritt, Schmuggel

Kurzmeldungen aus Israel

von Sabine Brandes  20.09.2024

Nahost

Israel greift mehr als 100 Stellungen der Hisbollah an

Seit dem 8. Oktober wird Israel von der Hisbollah attackiert. Zehntausende Israelis sind dadurch zu Binnenflüchtlingen geworden. Nun hat Israel zurückgeschlagen, um seine Bürger zu schützen und um weitere Angriffe zu unterbinden

 20.09.2024

Hisbollah

»Kommt einer Kriegserklärung gleich«

Der Terrorchef im Libanon, Hassan Nasrallah, hält nach den Pager-Explosionen eine Fernsehansprache

von Sabine Brandes  19.09.2024

Tel Aviv

Anklage: Vom Iran für Mordanschlag auf Netanjahu rekrutiert?

Ein Israeli soll Geld für eine Ermordung des Ministerpräsidenten erhalten haben

 19.09.2024

Nachrichten

Uman, Geiseln, Hilfe

Kurzmeldungen aus Israel

von Sabine Brandes  19.09.2024 Aktualisiert

Krieg gegen die Hamas

Das sieht Israels neuer Waffenruhe-Deal vor

Die Regierung macht den Terroristen ein großzügigeres Angebot als bisher

 19.09.2024